Schulen in Düsseldorf Infos zu beruflichen Lebenswegen

Düsseldorf · Beim „Markt der Möglichkeiten“ wurden Schülern der St. Benedikt Hauptschule zahlreiche Berufe und Ausbildungen vorgestellt. Unter anderem war die Handwerkskammer vertreten.

Milena Nau und Michael Kühn vom Beratungsbüro Bundeswehr nahmen am 23. „Markt der Möglichkeiten“ teil.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Schüler der neunten und zehnten Klassen der St. Benedikt Hauptschule an der Charlottenstraße hatten einen Vormittag lang unterrichtsfrei. Das bedeutete aber nicht, dass sie schulfrei hatten, denn als schulisches Pflichtprogramm stand der 23.„Markt der Möglichkeiten“ in der Schulaula auf dem Stundenplan. Dieser Markt versammelte mehr als 30 Unternehmen, Handwerksbetriebe, Innungen, die Bundeswehr, Handwerkskammer, städtische Einrichtungen, die Agentur für Arbeit sowie Berufskollege und gab den zukünftigen Schulabgängern kompakte Informationsmöglichkeit zu ihrem beruflichen Lebensweg und die Möglichkeit, sich für Berufspraktika den richtigen „Arbeitgeber“ auszusuchen. „In der neunten Klasse machen unsere Schüler schon ein Berufspraktikum. Da haben sie aber nur einen Berufszweig kennengelernt“, erläutert die Beauftragte für Studien- und Berufsorientierung (StuBo) der Hauptschule, Sandra Albers. „Mit dem Markt der Möglichkeiten möchten wir den Blick für die Chancen öffnen, die die Berufswelt bietet. Es gibt viel mehr auf der Welt als das, was man gemeinhin im Alltag bemerkt.“

Die Schüler und Schülerinnen hatten in ihrer Aula eine Art „Heimspiel“, was es erleichterte, niederschwellig mit verschiedenen Berufen und Schulformen in Kontakt zu kommen. Zudem hatte das Organisationsteam mit der kommissarischen Schulleiterin Gerlinde Schulte-Kramm, Schulsozialarbeiterin Tanja Gudat und StuBo Albers für jeden schulischen Marktbesucher einen Laufzettel mit Aufgabenstellungen und Fragen erarbeitet, der im Nachgang im Unterricht behandelt wird. So war es eine gelungene Mischung zwischen jugendlicher Neugier und schulischer Verpflichtung, die die Jugendlichen an die Infostände trieb.

„Viele der Betriebe, Institutionen und Schulen sind gefühlt schon immer beim Markt der Möglichkeiten dabei. Das zeigt doch, dass es sich lohnt, zu uns zu kommen“, so Schulte-Kramm. Mit dieser Hoffnung kamen auch Michael Bünte und Lars Bruusgaard vom Wayss & Freytag Ingenieurbau AG. Sie wollten etwas gegen den Fachkräftemangel in ihrem Unternehmen tun. „Wir bieten in Düsseldorf und im Umkreis in jedem Jahr acht bis zehn Ausbildungsplätze im gewerblichen und zusätzlich fünf im kaufmännischen Bereich an. Ich bekomme aber nur drei Bewerbungen“, berichtete Bünte. „Deshalb sind wir hier und versuchen, junge Menschen für die Baubranche zu gewinnen.“ Sie führten so einige Gespräche, ob daraus ein Praktikum entsteht oder gar ein Ausbildungsvertrag unterschrieben wird, wird die Zukunft zeigen.

Auch das Interesse an weiterer schulischer Bildung war groß. „Ich hatte so an die 20 Gespräche“, resümierte Stefan Landrichinger vom Leo Statz-Berufskolleg. Er informierte die St. Benedikt-Schüler und Schülerinnen unter anderem über die Möglichkeit, nach einem erfolgreich abgelegten Hauptschulabschluss noch die Mittlere Reife zu erlangen oder in einen kaufmännischen Bildungsweg am Berufskolleg einzusteigen.

Das größte Portfolio an berufsbezogenen Informationen boten Thomas Pohl und Rex Mähr. Die beiden wurden von der Handwerkskammer Düsseldorf an die St. Benedikt-Hauptschule geschickt und konnten über sämtliche Ausbildungsberufe, die es im Kammerbezirk gibt, etwas sagen. „Wir sind mit dem Handwerkskammer-Projekt ‚passgenaue Besetzung‘ hier. Nach seiner Aussage gibt es mehr als 130 handwerkliche Ausbildungsberufe, von denen im Düsseldorfer Kammerbezirk von den knapp 60 000 Mitgliedsbetrieben mehr als 60 angeboten werden.