Für den 27. Januar in Düsseldorf Breites Bündnis ruft zur Demo gegen rechts auf

Update | Düsseldorf · Ein breites Bündnis ruft nach dem rechten Treffen in Potsdam zum Protest auf. Oberbürgermeister Stephan Keller will auf der Veranstaltung sprechen.

Am vorigen Wochenende kamen kurzfristig 650 Demonstranten gegen die AfD zusammen, am 27. Januar dürften es mehr werden.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Das Bündnis Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) und der Düsseldorfer Appell rufen für den kommenden Samstag zur Demonstration gegen die AfD auf. An diesem Tag soll ein Protestzug mit möglichst breiter Beteiligung durch die Landeshauptstadt führen. Aufrufe zur Teilnahme sind in den letzten Tagen aus Partei- und Gewerkschaftskreisen und von weiteren Gruppen erfolgt, sodass mit einem größeren Mobilisierungsgrad zu rechnen ist. Am vorigen Wochenende kamen nach einem spontanen Aufruf immerhin 650 Demonstranten vor dem Justizministerium zusammenkamen. In anderen Städten haben bereits mehr und weit größere Kundgebungen stattgefunden.

„Das Treffen von Geldgebern, AfD-Funktionären und Führungsfiguren aus der extrem rechten Szene sorgte in den letzten Tagen für großes Entsetzen“, heißt es im Aufruf von DSSQ. „Offen wurde bei dem Zusammentreffen darüber spekuliert, wie man nach einer Machtübernahme durch die Rechte Menschen ohne deutschen Pass oder Deutsche mit Migrationsgeschichte zur ,Remigration’ in ihre vermeintlichen Herkunftsländer zwingen könne.“

Das Bündnis spricht davon, dass man nicht wegschauen wolle. „Wir sollten nicht mehr danach suchen, wer welche Fehler und die AfD so stark gemacht hat“, sagt Oliver Ongaro von DSSQ. Es gehe jetzt darum, dass die Gesellschaft für ihre Grundüberzeugungen und die Demokratie eintrete. DSSQ versteht sich als Bündnis gegen Rassismus, Mitglieder sind vornehmlich linke und alternative Gruppen und Initiativen.

Der Düsseldorfer Appell, 1991 in einer Zeit vieler ausländerfeindlicher Übergriffe gegründet, bezeichnet sich als überparteiliches bürgerschaftlich verfasstes Bündnis gegen Rassismus, Antisemitismus und religiösen und politischen Extremismus. Mitglieder sind unter anderem die beiden großen christlichen Kirchen, die Jüdische Gemeinde, die vier großen Fraktionen des Stadtrates und auch Wohlfahrtsverbände. Sprecher des Düsseldorfer Appells ist der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises, Heinrich Fucks. Er berichtet von einer großen Einigkeit, nicht eines der Appell-Mitglieder sei von der Demo-Idee abgerückt.

Treffpunkt am Samstag ist um 12 Uhr das DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße. Der Start des Umzuges durch die Stadt, dessen Route jetzt in Gesprächen mit der Polizei festgelegt wird, ist für 12.45 Uhr vorgesehen. Um 14.30 Uhr ist auf dem Johannes-Rau-Platz eine Kundgebung geplant, die der Düsseldorfer Appell angemeldet hat. Der Titel ist „Nie wieder ist jetzt – für Demokratie und Rechtsstaat“. Hier wird auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) eine Rede halten.