Karneval im Düsseldorfer Hilton Tod von Ex-Prinz erschüttert die Gäste beim Prinzenball

Düsseldorf · Der Prinzenball ist als ausgelassene Feier bekannt. Der plötzliche Tod des Ex-Prinzen sorgte für eine tiefe Betroffenheit im Rheinlandsaal.

Das Prinzenpaar, der Vorsitzende des Prinzenclubs Jobsi Driessen sowie die Prinzengarde und Mitglieder des Prinzenclubs waren sichtlich betroffen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der sonst so rauschende Prinzenball begann am Samstagabend mit bedrückender Stimmung. Der Vorsitzende des Prinzenclubs, Jobsi Driessen, teilte den Gästen eine sehr traurige Nachricht mit: Der ehemalige Prinz Carsten Gossmann war am Samstagmorgen plötzlich im Alter von 49 Jahren verstorben. Die Menschen im ausverkauften Rheinlandsaal im Hilton Hotel waren bestürzt.

„Um 11.30 Uhr hat uns die Nachricht erreicht, dass unser Freund und Mitglied gestorben ist.“ Der ehemalige Torwart der DEG hinterlässt eine Frau und drei Kinder. „Der Prinzenclub ist zutiefst erschüttert“, sagte der Vorsitzende weiter, die Stimme versagte dabei fast. Driessen fand würdige Worte, um Gossmann zu gedenken. Bei einem Empfang vor Beginn des Prinzenballs wurden alle Mitglieder informiert. Der Club habe lange gerungen, ob er den Prinzenball absagen sollen oder nicht. „Aber wir waren alle der Meinung, dass Carsten sich das so gewünscht hätte.“ Dem Anlass entsprechend zitierte Driessen das Motto des Kölner Dreigestirn von 1982: „Maht üch Freud sulang es jeiht, et Levve duhrt kein Iwichkeit.“ Mit einer Schweigeminute gedachten die Menschen im Rheinlandsaal des Verstorbenen.

In der Session 2017/18 war Gossmann an der Seite von Venetia Yvonne Stegel Karnevalsprinz. Seine Tochter Luise ist in dieser Session die Venetia des Kinderprinzenpaares der Prinzengarde Rot Weiss. „Ich kann es nicht begreifen, er war ein solcher Sympathieträger, einer der tollsten Prinzen, den ich je kennenlernen durfte“, sagte Hans-Peter Suchand, Sprecher des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) noch vor dem Ball. Acht Jahre lang war Gossmann Torwart der DEG, in der Spielzeit 1995/96 wurde er mit der Mannschaft Deutscher Meister, in der Saison 2001/02 half er noch einmal für zwei Monate bei der DEG aus, eher er anschließend im Alter von 28 Jahren seine Karriere beendete.

Als das Prinzenpaar kurz nach der emotionalen Ansprache von Driessen einzog, war die Stimmung noch immer sehr bedrückt und melancholisch, einige Gäste weinten. Auch das Prinzenpaar zeigte sich betroffen, Prinz Uwe I. und seine Venetia Melanie hatten erst kurz vor einem Termin am Mittag von dem Tod erfahren. Mit jedem Auftritt am Samstag habe es etwas weniger wehgetan: „Der Grund dafür war das, was unseren Karneval so wichtig macht – die Wärme und Freude der Menschen, die uns entgegenkam.“

Die Band Heavens Club eröffnete die Party. Der Prinzenball ist bekannt für edle Abendgarderobe und eine ausgelassene Party. Auch in diesem Jahr kamen die Gäste wieder sehr elegant, die Männer im Frack oder Smoking, alternativ auch in der Karnevalsuniform, die Frauen in langen Kleidern. Viele Prinzenball-Gäste verschlug es bei der Live-Musik auf die Tanzfläche, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche tanzte mit seiner Ehefrau, den beiden taten es auch Sabine und Hans-Jürgen Tüllmann sowie Flughafen-Chef Lars Redeligx und seine Frau Simone gleich. Viele bekannte Gesichter aus der Politik und Stadtgesellschaft waren zum Prinzenball gekommen, darunter aus dem Stadtwerke-Vorstand Julien Mounier und Charlotte Beissel. Ebenfalls gesehen: Heribert Klein und Schausteller Oscar Bruch, der am Samstag außerdem seinen Geburtstag feierte. Der ehemalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und der ehemalige Air-Berlin-Chef Joachim Hunold waren ebenfalls zum Prinzenball gekommen. Messe-Chef Wolfram Diener wurde beim Prinzenball als Ehrenmitglied in den Prinzenclub aufgenommen.

Auch Oberbürgermeister Stephan Keller ließ sich das Event nicht entgehen. Zwischenzeitlich hatte er den Prinzenball jedoch verlassen und legte bei der Sitzung der DKG Weissfräcke die Närrische Reifeprüfung ab. Er spielte Schlagzeug, die Wimmer Band begleitete ihn. Nach dem Auftritt galt die Närrische Reifeprüfung als bestanden.

Der Überraschungsauftritt von Guildo Horn sorgte im Rheinlandsaal für Begeisterung. Der Kult-Sänger spielte Schlager-Klassiker von „Ich liebe das Leben“ bis „Wunder gibt es immer wieder“ und brachte das Prinzenball-Publikum dazu, laut mitzusingen. Auch der Auftritt der Kölner Tanzgruppe „Fidele Sandhasen“ begeisterte die Gäste.