Verkehrsprojekt in Düsseldorf Kommt jetzt auf der Graf-Adolf-Straße ein Mini-Radweg?

Düsseldorf · Kleiner ist besser als keiner: Für den Versuchs-Radweg auf der Graf-Adolf-Straße gibt es einen Kompromissvorschlag. Er soll jetzt nur ein Teilstück umfassen.

Für das Teilstück bis zur Oststraße könnte es jetzt doch noch einen Radweg geben.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

(ujr) Der Radweg ist tot, es lebe der Radweg! In letzter Minute wird versucht, den Radweg zur Probe auf der Graf-Adolf-Straße zu retten. Statt einer langen soll es nun eine kurze Variante geben. Ab Mitte Juli könnte es dann für zwei Monate zwischen Stresemannplatz und Oststraße auf beiden Seiten einen jeweils 1,75 Meter breiten Radweg geben. Das Projekt findet parallel zur Kunstaktion „Eine Straße“ statt, bei der es um die Zukunft unserer Innenstädte geht. Vorbild für das Versuchsprojekt ist der Radweg auf der Luegallee, bei dem ein Verkehrschaos befürchtet worden war. Das trat nicht ein und mittlerweile ist klar, dass die Luegallee auch mit einer überbreiten Kfz-Spur gut funktioniert. Bei der Graf-Adolf-Straße soll derzeit aus der „normalen“ eine gesetzliche Standort- und Interessengemeinschaft (ISG) werden. Bei einem solchen Verbund geben die Immobilieneigentümer Geld für die Verbesserung ihrer Straße. Aktuell läuft die Befragung von 48 Eigentümern zwischen Hauptbahnhof und Oststraße. Wenn weniger als ein Drittel widerspricht, geht die gesetzliche ISG mit einem Etat von einer Million Euro für drei Jahre an den Start.

Ein Kernziel ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf der Straße. Sauberkeit, Begrünung, aber auch die Umnutzung von Parkplätzen gehören dazu. Früh hatte die ISG den Wunsch an das Rathaus adressiert, auch den Verkehr auf der Graf-Adolf-Straße zu reduzieren. Sogar die Idee, eine Seite der Straße für Autos zu sperren, kam auf den Tisch – wurde aber nie ernsthaft diskutiert, weil die verkehrliche Funktion der Straße zu groß ist. Stattdessen wurde nun ein Versuchs-Radweg zwischen Stresemannplatz und Graf-Adolf-Platz konzipiert. Vorteil: Er würde an beiden Seiten an das Radhauptnetz anschließen. Zeitraum: 15. Juli bis 15. September – bei Problemen mit dem Autoverkehr könne man ja umgehend abbrechen. Das Risiko dieser Probleme wurde vor allem von der CDU als zu hoch eingeschätzt. Noch bevor die Bezirksvertretung 3 letzte Woche darüber diskutieren konnte, zog die Verwaltung die Idee zurück. Jetzt aber soll es einen neuen Anlauf geben – auf dem Stück bis zur Oststraße, das zur gesetzlichen ISG gehören soll. ISG-Chef Hans-Günther Oepen hat dazu mit Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) ein Treffen gehabt, Mobilitätsdezernent Jochen Kral und sein Team arbeiten an der Umsetzung. Noch diese Woche könnte sich die Bezirksvertretung 1 damit befassen, nächste Woche der Verkehrsausschuss.