Nach dem Streik Wann verschwindet der Müll aus Düsseldorf?

Update | Düsseldorf · Der Streik bei der Awista ist vorbei. Es dürfte dauern, bis der Abfall wieder weg ist.

Nach dem Streik der Awista liegt Müll vor dem Altkleiderspender in der Oberbilk Eisenstraße.

Foto: Maximilian Nowroth

Während der Streik bei der Rheinbahn am Donnerstag in den letzten Tag ging, waren auf den Straßen Düsseldorfs die Müllwagen der Awista schon wieder unterwegs. Die Mitarbeiter des Unternehmens werden in den nächsten Tagen ordentlich zu tun haben, um den Abfall einzusammeln, der sich während der Streiktage stadtweit angehäuft hat – nicht nur an den Recyclinghöfen, sondern auch in den Kellern und Hinterhöfen der Wohnhäuser in der Stadt. Ein wenig hat die Awista trotz Streik damit schon angefangen. Dienstagnachmittag wurden beispielsweise nach und nach die Müllberge weggeschafft, die sich vor dem Recyclinghof in Flingern angesammelt hatten. Bergeweise türmten sich Badewannen, Klobrillen und Bettgestelle. Etwa 500 Kubikmeter Abfall sollen es dort insgesamt gewesen sein. Das ist fünfmal so viel, wie der Entsorgungsbetrieb Awista an Rosenmontag aufsammelt.

Die Mitarbeiter sollen dafür etwa drei Stunden gebraucht haben. Danach haben sie dann alle weggeschickt, die in Autos beladen, mit weiterem Sperrmüll noch mehr am Recyclinghof abladen wollten. Seit Montagmorgen waren zwei Vertreter der „Düsseldorfer Mülldetektive“ vor Ort im Einsatz. Offiziell heißt die Einheit „Ermittlungsteam Abfallablagerungen“ und gehört zum Umweltamt der Stadt. Sie suchten in den Müllbergen nach Hinweisen auf die Verursacher. Sie schauten sich zum Beispiel Rechnungen an, die mit entsorgt wurden, prüften die Adressdaten – und wurden schon vielfach fündig. 30 Recyclinghof-Umweltsünder konnten schon ermittelt werden, schreibt die Stadt.

Doch auch in den Kellern und Hinterhöfen der Wohnhäuser hat sich mittlerweile wenigstens stellenweise mehr angesammelt, als die bereitgestellten Mülltonnen aufnehmen können. Und die Awista hatte schon vor Streikbeginn angekündigt, dass es keine zusätzlichen Termine zur Müllabholung geben wird. Wer also Pech hat, wird noch eine Weile auf seinem Abfall sitzen bleiben, sofern der reguläre Müllentsorgungstermin nicht auf den Donnerstag oder Freitag dieser Woche fällt.

Die Awista teilte dazu außerdem mit: „Überhangmüll wird bei den nächsten Leerungen in Abhängigkeit von den Ladekapazitäten der Fahrzeuge mitgenommen.“ Das heißt, dass selbst dort, wo die Awista-Mitarbeiter regulär auf Tour sind, noch Müllsäcke stehen bleiben könnten. Wie lange es dauern wird, bis auch die letzten Tonnen geleert wurden und wieder so etwas wie Abfall-Normalität in der Stadt eingekehrt ist, sagte die Awista am Donnerstag nicht.

Dass Müllberge noch eine Weile zum Stadtbild gehören können, zeigte sich am Donnerstagnachmittag an der Hochhaussiedlung in Hassels-Nord, dort quollen die Müllsäcke noch aus den schwarzen Containern, Dutzende Tauben pickten an den Mülltüten. Daneben wurde auch Sperrmüll abgelegt.

(pze ctri)