In der Düsseldorfer Innenstadt Tödliche Schüsse am Hauptbahnhof - Täter könnte bald identifiziert sein

Update | Düsseldorf · Die Täter, die in der Nacht zu Donnerstag einen Mann verfolgt und getötet haben, sind noch auf der Flucht. Der Staatsanwalt gibt sich optimistisch.

Bei den Schüssen in der Innenstadt ist Mittwochnacht ein Mann ums Leben gekommen. Das Opfer war der Polizei bekannt

Foto: dpa/Christoph Reichwein

(csr) Im Fall des in einem Auto auf der Karlstraße erschossenen 49-Jährigen Mannes sind die Täter weiter flüchtig, sagt eine Polizeisprecherin. Das Opfer, ein Mann aus Kamerun, war Mittwochnacht von mehreren Männern verfolgt und von mindestens einem durch die Scheibe eines Uber-Mietwagens tödlich getroffen worden.

Der ermittelnde Staatsanwalt Markus Klein sagte auf Anfrage, es seien zahlreiche Hinweise eingegangen und viele Videoaufnahmen von Überwachungskameras im Bereich des Tatortes gesichert worden, die noch ausgewertet werden. Er sei „optimistisch, dass wir den Täter schon bald identifizieren können“.

Das Trio scheint vor einem Hotel an der Graf-Adolf-Straße auf das Opfer gewartet zu haben. Der 49-Jährige flüchtete offenbar auf den Rücksitz eines Uber-Fahrzeugs und bat den Fahrer, schnell davonzufahren. Vor einer roten Ampel holten die Männer den Wagen zu Fuß ein, einer von ihnen schoss durch die Seitenscheibe des Toyota Corolla. Der Kameruner wurde tödlich getroffen. Die drei Männer flüchteten. Rettungskräfte versuchten, den Angeschossenen wiederzubeleben, doch er starb noch am Tatort. Der Fahrer überlebt äußerlich unverletzt, erlitt aber einen Schock.

Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass es sich bei dem Opfer um einen 35-jährigen Franzosen handelte, weil bei ihm ein entsprechender Ausweis gefunden worden sei, so ein Polizeisprecher. „Dann haben wir seine Fingerabdrücke überprüft und festgestellt, dass es sich um den 49-jährigen Mann aus Kamerun handelt.“

Die Ermittlungen der Mordkommission haben dann ergeben, dass das Opfer der Polizei bereits bekannt war. Gegen den 49-Jährigen war mehrfach ermittelt worden, etwa wegen Geldfälschung, illegalen Aufenthalts und wegen Betruges. Er war zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben und sollte vernommen werden.

Die Ermittler interessieren sich nun dafür, mit wem das Opfer zuletzt in Kontakt gestanden hat. Außerdem prüfen sie, ob die Tatverdächtigen von Überwachungskameras der Geschäfte im näheren und weiteren Umfeld des Tatorts erfasst wurden. Die Ermittlungen laufen derzeit unter dem Tatvorwurf des Totschlags.

(csr rö)