Düsseldorf 20.000 Kita-Erzieher und Sozialarbeiter protestieren vor NRW-Landtag
Es ist Woche vier im Kita-Streik. Erzieher aus ganz NRW demonstrieren vor dem Landtag. Die Arbeitgeber berichten unterdessen davon, dass Verdi potenzielle Streikbrecher unter Druck gesetzt hat.
Düsseldorf (dpa). Mehr als 20.000 streikende Erzieher und Sozialarbeiter haben am Dienstag ihren Protest vor den nordrhein-westfälischen Landtag getragen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Elternvertreter forderten die rot-grüne Regierung auf, in den Tarifkonflikt einzugreifen. Unter ohrenbetäubendem Pfeifen der Demonstranten betonte NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD): „Die frühkindliche Bildung ist uns sehr wichtig“. Den Konflikt zu lösen sei jedoch „zunächst Sache der Tarifparteien“.
Der Ausstand der Mitarbeiter von Sozial- und Erziehungsdiensten läuft bereits in der vierten Woche. Etwa 1000 Kindertagesstätten sind landesweit betroffen. „Die Arbeitgeber haben darauf spekuliert, dass entweder ihr einbrecht oder wir Eltern“, sagte Attila Gümüs vom Landeselternbeirat der Kindertageseinrichtungen zu den Demonstranten, „aber wir Eltern wissen, dass ihr verdient, mehr Geld zu verdienen.“
Ein Sprecher des kommunalen Arbeitgeberverbands in Nordrhein-Westfalen berichtete am Dienstag von Kita-Mitarbeitern, die ihre Arbeit wieder aufnehmen wollten. Jedoch hätte ihnen die Gewerkschaft gedroht, ihnen das Streikgeld der vergangenen Tage zu entziehen.
Nach drei Wochen Streik hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften am Montag erstmals wieder zusammengesetzt. Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der bundesweit rund 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter. Nach Darstellung der kommunalen Arbeitgeber sind die Forderungen nicht bezahlbar. Der Streik an den kommunalen Kitas könnte laut Verdi Anfang kommender Woche enden, sollten sich die Tarifparteien aufeinander zubewegen.