Düsseldorf 30 000 Euro „Brautgeld“ gefordert?
Vater soll Freund der Tochter erpresst haben. Prozess am Montag.
Düsseldorf. Er ist selbst erst 36 Jahre alt, hat aber eine 19-jährige Tochter. Doch wenn es um deren Liebesleben geht, versteht der Vater keinen Spaß. 30 000 Euro „Brautgeld“ soll er von dem Freund der jungen Frau gefordert haben, weil er mit seiner Tochter geschlafen hatte. Als der 19-Jährige nicht zahlen wollte, kam es angeblich zu massiven Drohungen. Wegen räuberischer Erpressung muss sich der 36-Jährige jetzt vor dem Amtsgericht verantworten.
Im April vergangenen Jahres kam es zu einem sehr ernsten Gespräch zwischen dem Vater und seinem Schwiegersohn in spe. Dabei habe der 36-Jährige erklärt, dass 30 000 Euro der Preis sei, den ein Bräutigam für eine jungfräuliche Braut zu zahlen habe. Da das Paar schon miteinander geschlafen habe, sei die Summe nun fällig.
Danach seien die beiden zur Wohnung des 19-Jährigen gefahren, um festzustellen, wie viel Geld der junge Mann hat. Auf dem Weg dahin soll der Vater gedroht haben, dass „schlimme Sachen“ mit ihm passieren würden, falls er nicht zahlt. Er wolle dem 19-Jährigen beide Beine brechen und sich außerdem um dessen Tante und Mutter „kümmern“. Das völlig verängstigte Opfer habe zugesagt, dass es zumindest die Hälfte der Summe bezahlen wolle.
Doch auch den Betrag konnte der 19-Jährige nicht aufbringen. Als der Vater weiter massive Drohungen ausstieß, sollen die beiden gemeinsam zu einem Geldinstitut gefahren sein. Da habe der junge Mann sein Sparkonto mit 2800 Euro aufgelöst und den gesamten Betrag an den 36-Jährigen übergeben. Der Prozess findet am Montag um neun Uhr statt.