Düsseldorf 664 Sonnenstunden und warm: Der Sommer war gut zu uns
Mehr Sonne als sonst bescherte uns der gestern zu Ende gegangene Sommer. Ab Dienstag wird’s kühler — trotzdem bleiben die Freibäder (vorerst) geöffnet.
Düsseldorf. Schön war’s! Am Dienstag ging der meteorologische Sommer 2015 zu Ende. Und die Statistik beweist, was alle am eigenen Leib spürten: Der Sommer war gut zu uns. Er verwöhnte uns in den drei Sommermonaten Juni, Juli und August mit insgesamt 664 Sonnenstunden. Zum Vergleich: In den vergangenen zehn Jahren brachte es der Sommer im Durchschnitt auf gerade einmal 585 Stunden.
Dabei blieben die Temperaturen meist im angenehmen Bereich: Im Zehn-Jahres-Vergleich rangiert der 2015er Sommer nur auf Platz drei — 2006 und 2010 waren die Durchschnittstemperaturen höher als in diesem Jahr (siehe Grafik). Und auch die Regenbilanz fiel gar nicht so schlecht aus: Fast 240 Millimeter Regen registrierten die Meteorologen, der Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre liegt mit 251 Millimetern nur knapp darüber.
Die vielen Sonnenstunden haben sich indes nur bedingt auch in der Bäderbilanz niedergeschlagen. Bei 296 434 Besuchern lagen die vier städtischen Freibäder mit Stand vom Sonntagabend. Gemessen am Rekordsommer 2003 mit rund 533 000 Badegästen eine durchschnittliche Bilanz. „Okay“, lautet denn auch das Fazit von Bädersprecherin Romina Walterowicz.
Aber noch ist der Sommer nicht vorüber, die 300 000er-Marke soll auf jeden Fall noch genommen werden. Wann die Saison beendet wird, das ist noch nicht entschieden, einen festen Termin gibt es in Düsseldorf nicht, anders als in manch anderer Stadt. Irgendwann im Lauf des September, lautet die Regel für das Ende der Saison. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag werden die vier Bäder in jedem Fall noch geöffnet sein, je nach Wetter ganztägig oder zur gewohnten Vormittagszeit. Je nach Aussicht werden die Bäder dann, wahrscheinlich schrittweise, die Saison beenden.
Dass die Besucherzahlen über einen durchschnittlichen Wert nicht hinauskommen, liegt laut Romina Walterowicz vor allem am Frühsommer: Mai und Juni seien zu schlecht gewesen. Und der August zu schwankend: „Viele Leute gehen erst ins Freibad, wenn es schon ein paar Tage heiß ist und sie wirklich Abkühlung brauchen“, sagt die Sprecherin.
So wie es Anfang Juli war: Der 4. war der besucherstärkste Tag des Jahres mit 23 546 Gästen in den vier Bädern, ein Spitzenwert, nur knapp unter dem vom Supersommer 2003. Allerdings noch weit unter dem Rekord vom 19. August 2012: Damals zwängten sich 28 352 Menschen in Stockum, Lörick, Benrath und Flingern.
Der 4. Juli war übrigens der zweitheißeste Tag des Jahres: Das Thermometer kletterte bis auf 36 Grad. Noch heißer war nur der 2. Juli mit 37,2 Grad in der Spitze.
Wetterschwankungen bemerken nicht nur die Bäder, sondern auch die Stadtwerke, vor allem beim Wasserverbrauch. Auch da wurden die Höchstwerte Anfang Juli erzielt: mit 194 000 Kubikmetern am 1. und 214 000 am 2. Juli. Duschen und Pflanzen wässern sind es laut Sprecher Michael Pützhoven an solchen Tagen, die den Verbrauch nach oben treiben. Der Tiefstwert liegt jährlich meist auf dem 25. Dezember: im Vorjahr 124 000.
Beim Stromverbrauch sieht es anders aus: Die Klimaanlagen, die in Haushalten und Unternehmen brummen, lassen sich weniger an einzelnen Tagen festmachen: „Sie führen aber in Großstädten dazu, dass es das Sommertal von früher nicht mehr gibt.“
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