Düsseldorf Abstimmung: Angriff auf die Bekenntnisschule
Linke und Grüne wollen Eltern über Umwandlungen abstimmen lassen. Motive für die Schulwahl sind sehr unterschiedlich.
Düsseldorf. Erzbischöfliche Gymnasien, katholische wie evangelische Grund- und Hauptschulen: Die Kirche hat auf die Bildung an den Düsseldorfer Schulen nicht unerheblichen Einfluss — doch ist das mit einer modernen Bildungslandschaft in einem säkularen Staat vereinbar? Die Landesregierung hat erste Schritte unternommen, den Einfluss der Kirchen zu schwächen. Auch in der Düsseldorfer Politik kommt das Thema an.
Im Schulausschuss wollte die Linke nun die Stadt auffordern, an den Grund- und Hauptschulen Abstimmungen zu organisieren. Die Eltern sollten auf diesem Wege entscheiden, ob ihre Schule in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt wird. Der Antrag fand keine Mehrheit, allerdings stimmten die Grünen dafür, die Piraten unterstützen die Richtung, wollen aber, dass die Initiative von den Eltern ausgeht. Dazu soll die Stadt diesen Informationen über den neuen gesetzlichen Rahmen (siehe Artikel unten) zur Verfügung stellen.
Bekenntnisschulen in städtischer Trägerschaft, das gibt es nur in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und nur bei Grund- und Hauptschulen. Die Finanzierung kommt zu 100 Prozent von der Kommune. Dafür ist der Einfluss der Kirche begrenzt.
Ursula Peters ist Leiterin der Katholischen Grundschule Fleher Straße. Als wesentlichen Unterschied nennt sie die Tatsache, „dass es bei uns nur katholischen Religionsunterricht gibt.“ Dazu kämen Gottesdienste zu bestimmten Anlässen und Festen und ein enger Kontakt zur örtlichen Pfarrgemeinde.
Die Zahl der getauften Kinder ist an den Bekenntnisschulen rückläufig. Rektorin Andrea Ziehsler spricht von einer „international gemischten Schülerschaft“ an der Christophorus-Schule in Wersten. Das könne den Religionsunterricht auch bereichern: „Wenn wir über Fastenzeit reden, erzählen die muslimischen Kinder vielleicht etwas über den Ramadan.“
Warum die Eltern sich für die Christophorus-Schule entschieden, kann die Schulleiterin nicht sagen, die Gründe seien bei jedem andere: „Manche kommen, weil Geschwister da sind, andere wegen der katholische Ausrichtung, weil die Schule günstig liegt oder sie ihnen empfohlen wurde.“