Düsseldorf Ärger über Parkplätze für Luxus-Hotel
Reservierte Parkhaus-Flächen fürs Hotel De Medici stehen oft leer, während drum herum nichts frei ist.
Düsseldorf. Samstagabend, Japan-Tag, Ausnahmezustand in der City. Auf der Suche nach einem Parkplatz steuern viele Autofahrer die Tiefgarage am Grabbeplatz an, vor der Zufahrtsschranke bildet sich eine lange Schlange mit Fahrzeugen. Umso erstaunlicher, dass auf einem Parkdeck trotz des großen Ansturms gähnende Leere herrscht: Auf dem abgesperrten Deck 2 nahe dem Ausgang sind nichtmal die Hälfte der 60 Stellplätze belegt. Grund: Sie sind ausschließlich den Gästen des neuen Luxus-Hotels De Medici an der Mühlenstraße vorbehalten.
Bei vielen Autofahrern sorgt das für Unverständnis. „Wir mussten drei verschiedene Decks abfahren, bis wir einen Platz gefunden haben. An Tagen wie heute, wo mit viel Ansturm zu rechnen ist, sollte man alle Plätze freigeben“, findet Uwe Ellerkamp, der mit ein paar Freunden einen Abstecher in die Altstadt machen will.
Auch Gabriele Lautenbach übt Kritik: „Ich habe vorher oft auf der Ebene geparkt, weil sie nahe am Ausgang und damit am sichersten ist. Auch für den Kinderwagen- oder Rollstuhltransport waren sie praktischer als die anderen Plätze.“ Insgesamt verfügt die Tiefgarage unter der Kunstsammlung über 627 Stellplätze, die sich auf fünf Ebenen verteilen.
In der Landesbauordnung sind Richtzahlen für den Stellplatzbedarf jeglicher Art von Gebäuden, von Wohnhäusern über Hotels bis hin zu Sonnenstudios angegeben. Bei Hotels kommt ein Stellplatz auf zwei bis sechs Betten. Das De Medici Hotel hat eine Kapazität von 170 Zimmern (jeweils 85 Einzel- und Doppelzimmer) bei 60 Stellplätzen, gesetzlich ist die Anzahl also im Rahmen.
„Im Normalfall haben Hotels und andere Mieter zu wenig Stellplätze. Dass jemand über zu viele verfügt, ist sehr außergewöhnlich“, sagt Stadt-Sprecher Michael Bergmann. Er gibt außerdem zu bedenken: „Momentan ist keine Messe. Man müsste sich die Situation anschauen, wenn Messebesucher in der Stadt sind.“
Ein Anwohner, der anonym bleiben will, entgegnet: „Die meisten Messebesucher kommen wegen der guten Bahnanbindung eh ohne Auto.“ Er beobachtet die Situation schon einige Wochen: „Ein Großteil der Parkplätze steht immer leer.“ Auch versteht er nicht, warum der große Innenhof des Hotels nicht mit einigen Stellplätzen ausgestattet wird. „Platz genug wäre dort auf jeden Fall.“