Aids-Hilfe trennt sich von Carsten S.
Er hat die Waffenlieferung gestanden.
Düsseldorf. Der mutmaßliche Helfer der Zwickauer Neonazi-Zelle, Carsten S., ist nicht länger bei der Aids-Hilfe Düsseldorf beschäftigt. Das Arbeitsverhältnis wurde jetzt einvernehmlich beendet.
Der 31-Jährige war am 1. Februar durch die Spezialeinheit GSG 9 festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Er hat gestanden, der Terrorzelle eine Waffe mit Schalldämpfer geliefert zu haben — wohl die Tatwaffe bei neun Morden.
Bei der Adis-Hilfe war S. seit 2005 angestellt und arbeitete speziell in der schwul-lesbischen Jugendarbeit. Seine Vergangenheit als Führungsperson in der Thüringer NPD war bei der Düsseldorfer Organisation bekannt. Aber 2000 will Carsten S. ausgestiegen sein. Laut Bundesanwaltschaft hingegen soll er noch 2003 Kontakt zu Rechtsradikalen unterhalten haben.
Die Entscheidung, den Vertrag aufzulösen, fiel, bevor das Geständnis des 31-Jährigen publik wurde. „Zwar sind ehrenamtliche Mitarbeiter eingesprungen, aber seine Projekte liegen zurzeit brach“, erklärte Peter von der Forst, Geschäftsführer der Aids-Hilfe. Man habe sich daher mit dem Anwalt von S. zusammengesetzt, S. habe die Auflösung gewollt, damit die Arbeit weitergeführt werden könne. Die Aids-Hilfe sei jetzt in der Lage, nach einem langfristigen Ersatz zu suchen. Zum Fall Carsten S. wolle man sich ab sofort nicht mehr äußern.