Altweiber in Düsseldorf Alkohol: Viele hatten schon mittags zu viel getrunken

Düsseldorf · Das Glasverbot hat sich im neunten Jahr eingespielt. 31 Personen mussten ins Krankenhaus.

Symbolbild

Foto: Endermann

Geht man an Altweiber über die Bolkerstraße Richtung Altstadt, knirscht es unter den Schuhen. Um zwei Uhr mittags ist das jecke Treiben in vollem Gang, die Musikbeschallung auf dem Zenit ihrer Lautstärke und die Klopfer beginnen sich am Straßenrand zu türmen. Fast könnte man meinen, man laufe über Kies. Ein Blick nach unten zeigt jedoch: Es sind die Glasscherben zersplitterter Flaschen.

Glas ist seit 2011 im Altstadtkern nicht mehr erlaubt. Darum kontrolliert das Ordnungsamt Taschen, füllt alkoholische Getränke aus Glasflaschen in Plastikbecher um. Die Glascontainer sind mittags allerdings erst halb gefüllt – Bier und Kurze werden vor den Kontrollschranken geleert. Besonders auf der Bolkerstaße.

Der Platz vor der Heinrich-Heine-Allee ist ein beliebter Treffpunkt für Feierlaunige.  Auch Leonie (16), Shayen (17) und Anna (17) warten noch auf einige Freunde. Über Leonies Oberkörper spannt sich ein „Klopfergürtel“ – ein Gürtel, der mit Hilfe von Gummibändern Kurze hält. „Der Gürtel war mal voll. Aber wir haben ihn halt jetzt schon getrunken, weil wir warten müssen.“ Jetzt trinken sie Vodka, gemischt mit Zitronenlimonade oder Orangensaft. Seit einer Stunde stehen Leonie, Shayen und Anna schon an der Bolkerstraße. Das Endziel ist für die jungen Damen jedoch der Burgplatz, an Karneval ein beliebter Treffpunkt für Düsseldorfs Jugend.

Bereits um zwei Uhr Mittags ist der Platz gut gefüllt und quillt nahezu über vor jungen Menschen, die gemeinschaftlich die 5. Jahreszeit feiern. Zwischen all den feierlaunigen und gut gelaunten Narren gibt es jedoch auch immer wieder einige, die offensichtlich ein Glas zu viel über dem Durst hatten. Glasige Blicke und hoch kommendes Frühstück sind so ein Anblick, der sich mit fortschreitender Zeit immer öfter mit traditioneller Karnevalsmusik vermengt.

Bis um 15 Uhr musste der Rettungsdienst acht Jugendliche behandeln. Insgesamt mussten 55 Personen an den Unfallhilfestellen versorgt werden. 31 von ihnen wurden ins Krankenhaus gebracht. Schnittverletzungen gab es nicht.