Altweiber: Manche Düsseldorfer Schulen bleiben zu
Eingeschränkter Bahnverkehr, Alkohol — der Tag birgt Probleme, die Schulen reagieren unterschiedlich darauf.
Düsseldorf. Für die Narren ist Altweiber ein Höhepunkt der Session, auch an vielen Schulen stehen kleine oder größere Karnevalsfeiern auf dem Programm. Manchen Schulleitern — gerade in der Innenstadt — bereitet der Tag allerdings auch Kopfzerbrechen. Denn hin und wieder lässt sich die Feierlaune nicht gut mit Erziehungsauftrag verbinden — und Alkohol nicht mit dem Jugendschutz. Der Umgang damit ist allerdings recht unterschiedlich.
Am Ursulinum hat man das Problem vor einigen Jahren rigoros gelöst, an Altweiber bleibt die Schule geschlossen. „Es hat Exzesse gegeben“, erläutert Schulleiter Michael Baltes, ohne Details zu nennen, und verweist auf die Lage in der Altstadt und Besucher von außerhalb der Schule.
Neu ist, dass auch am Lessing-Gymnasium am Donnerstag nicht unterrichtet wird. „Viele unserer Schüler haben eine weite Heimreise“, sagt Rektor Horst Langhoop. Das sei an Altweiber vor allem jüngeren Schülern kaum zuzumuten. Als freier Tag setzt die Schule einen so genannten Ausgleichstag ein. Damit wird laut Langhoop ein Info-Tag mit Anwesenheitspflicht an einem Samstag abgegolten.
An fast allen anderen Schulen ist allerdings Unterricht, wenngleich an vielen verkürzt. Wie viele andere Schulen schickt das Luisen-Gymnasium die Kinder um 11 Uhr nach Hause: „Es fahren ja danach keine Bahnen mehr hier“, sagt Schulleiter Wolfgang Mesenholl. Das Tor zum Innenhof werde danach verschlossen, um keine ungebetenen Gäste dort zu haben.
Das nahe gelegene Görres-Gymnasium verfährt offenbar genauso und schließt das Tor schon vor Mittag. Am Leibniz-Gymnasium in Pempelfort läuft dagegen Unterricht bis zum Mittag — nur eine kleinere Feier am Morgen gibt es.
Trotzdem werden aber viele Schüler wohl in Verkleidung kommen — und einige vielleicht auch über Alkohol nachdenken. Schulleiter Niels Lorenz hat deshalb im Vorjahr am Schultor Präsenz gezeigt und wird das eventuell am Donnerstag wieder tun. Die Kollegen haben zudem in den Pausen ein besonderes Auge, auch auf Bereiche, die ans Schulgelände angrenzen.
Wie das Leibniz greifen auch weitere Schulen zu Kontrollen. Einen anderen Weg hat dagegen das Humboldt-Gymnasium gefunden, dort wurde im vergangenen Jahr zum ersten Mal ein eintägiges Flaschenverbot für alle Schüler ab Klasse acht ausgerufen. So wurden gleich auch Schmuggelversuche mit „angereichertem“ O-Saft und ähnlichem unterbunden. Für Schulleiter Volker Syring war die Premiere im Vorjahr ein Erfolg, daher wird sie in diesem Jahr wiederholt. „Es geht dabei weniger um Kontrollen als um die Botschaft an die Schüler, dass Alkohol hier nicht erlaubt ist.“ Durst leiden muss übrigens niemand, die Schule stellt allen Wasser zur Verfügung.