Am Dienstag wird die Umweltzone verschärft

Rote Plaketten werden ausgesperrt. Allerdings zweifelt die Stadt an der Wirksamkeit.

Zwei Jahre nach ihrer Einführung tritt die Umweltzone in Düsseldorf am Dienstag in ihre nächste Phase: Die Autos mit roter Plakette werden ausgesperrt. Am frühen Vormittag werden die kleinen Zusatzschilder mit den roten, gelben und grünen Plaketten entfernt und durch neue ersetzt: nur noch mit gelben und grünen Plaketten.

Offiziell bedeutet das für 4.960 in der Stadt gemeldete Autos, dass sie ab Dienstag aus der Innenstadt ausgeschlossen sind: 3.700 Pkw und 1.260 Lkw. Die roten Plaketten wurden an Autos mit hohen Feinstaubwerten ausgegeben. Durch ihre Verbannung sollen die Luftwerte in der Stadt verbessert werden. Denn auch im Vorjahr gab es an den Messstationen, zum Beispiel an der Corneliusstraße, mehr Überschreitungen der Grenzwerte als zugelassen.

Im Gegenzug für die jetzige Verschärfung gibt es allerdings verschiedene Ausnahmegenehmigungen. Unter anderem wird die Parkerlaubnis für Handwerker zunächst bis zum 30. Juni verlängert. Darüber hinaus gibt es für die Betriebe weitere Regelungen. Auch Schwerbehinderte, Pflegedienste oder Menschen, denen das Geld für ein neues Fahrzeug fehlt, können eine Ausnahmegenehmigung beantragen.

Verstärkte Kontrollen zur Verschärfung wird es laut Sebastian Veelken vom Ordnungsamt nicht geben. Die Zahl der Verstöße hat im Vorjahr gegenüber 2009 schon deutlich nachgelassen: von 12.539 auf 5.337. Die Halter müssen in einem solchen Fall 35 Euro zahlen.

Was die Wirksamkeit der Verschärfung anbetrifft, bestehen Zweifel. Weniger als 5.000 Autos sind betroffen, gegenüber rund 280.000 mit gelber und grüner Plakette. Andere Städte haben auch die gelben Plaketten schon ausgesperrt, wozu hier aber der politische Wille fehlt.

Roland Hahn vom Verkehrsamt hält das bisherige Verfahren für Symbolpolitik: „Wir warten noch immer auf eine Wirkungsanalyse, auf deren Basis sich ein umfassendes Konzept erstellen ließe.“ Solange andere Verursacher wie Industrie, Haushalte und Schifffahrt nicht mit aufgenommen werden, bleibe die Umweltzone wirkungslos. „In einem Oberzentrum wie Düsseldorf einen großen Teil des Autoverkehrs auszusperren“ hält Hahn dagegen nicht für machbar.

Zudem bleibe neben dem Feinstaub auch Stickstoffdioxid ein großes Problem. Die Gespräche mit Land und Bezirksregierung würden fortgeführt.