Film Aus der Recke-Stiftung zum Bergdoktor
Düsseldorf · Bis vor zwei Jahren hat Andrea Gerhard noch mit Jugendlichen in der Düsseldorfer „Graf-Recke-Stiftung“ gearbeitet. Jetzt spielt sie in der erfolgreichsten deutschen Serie mit sieben Millionen Zuschauern im Schnitt.
Sie ist das neue, junge Gesicht der ZDF-Serie „Der Bergdoktor“: Andrea Gerhard (35) ist die neue Sprechstundenhilfe an der Seite von „Dr. Martin Gruber“ alias Hans Sigl. Was wenige wissen: Bis vor knapp zwei Jahren hat Andrea Gerhard noch mit Kindern und Jugendlichen in der Düsseldorfer „Graf-Recke-Stiftung“ gearbeitet. In deren Magazin „recke:in“ erzählt die gebürtige Marburgerin über ihr dreijähriges Düsseldorfer Intermezzo.
2015 hatte die ausgebildete Schauspielerin beruflich in Düsseldorf zu tun – aber „es gab nicht so viele Aufträge, dass sie mich ausgelastet hätten.“ Sie stieß auf eine Stellenausschreibung, in der eine kurzfristige Eins-zu-eins-Betreuung für eine Jugendliche gesucht wurde, bewarb sich – und wurde als ungelernte Fachkraft von der „Graf-Recke Stiftung“ genommen. „Eines wusste ich“, sagt Andrea Gerhard. „Ich kann das und habe Lust darauf!“
Aus der kurzfristigen Aufgabe wurde eine Dauerlösung – von 2015 bis 2017. „Ich habe in verschiedenen Gruppen gearbeitet und sowohl Einzel-, als auch Gruppenbetreuung gemacht. Das war eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Der Kontakt war einmalig und hat mich erfüllt. Das war genau das, was ich wollte: mit Menschen zu arbeiten und ihnen durch mein Handeln neue Horizonte zu zeigen, um gemeinsam eine gute Zeit zu haben“, erzählt sie.
Allerdings gab es bei dieser Arbeit auch weniger angenehme Erfahrungen: „Es gab zum Beispiel Polizeieinsätze, weil jemand damit gedroht hatte, sich umzubringen. In solchen Fällen habe ich gemerkt: Egal, wie viel Menschenkenntnis ich mitbringe, manchmal kann ich nicht helfen. Nicht jeder kann das Vertrauen annehmen, das man ihm entgegen bringt, was mich manchmal auch enttäuscht hat.“
Neue Aufträge als Schauspielerin hätten sie veranlasst, Düsseldorf zu verlassen. „Ich fand das wirklich traurig“, gibt sie zu. „Ich fühlte mich in der »Graf-Recke-Stiftung« sehr willkommen und merkte jederzeit, dass meine Qualitäten gesehen und gewollt waren.“
Und dann kam 2018 wie aus heiterem Himmel die Anfrage vom „Bergdoktor“: „Natürlich war mir die Serie ein Begriff, ich hatte sie bis dahin aber eher nebenbei wahrgenommen. Ich wurde jedoch sofort zum Fan, nachdem ich mir für das Casting einige Folgen bewusst angeschaut hatte“, berichtet Andrea Gerhard. Und sie gibt zu: „Diese Serie ist ein Jackpot für mich.“ An der Seite von Hans Sigl in der erfolgreichsten deutschen Serie mit sieben Millionen Zuschauern im Schnitt zu spielen, sei eine Riesen-Chance, sich im Fernsehen zu etablieren.