Anlieger in Oberkassel ärgern sich über Kirmes

Es gibt Beschwerden über mangelnde Informationen, über Lärm und Dreck und die Sperrung der Luegallee.

Die Rheinkirmes war Publikumsmagnet. Das freut die Schausteller. Anwohner sind aber verärgert.

Foto: Ina Fassbender

Düsseldorf. Bei der Kirmes-Bilanz am Sonntag sah man nur gut gelaunte Verantwortliche: „Wir können uns nicht erinnern, hier jemals so entspannt gesessen zu haben“, sagten Schützen-Chef Lothar Inden und Kirmes-Architekt Thomas König. Immerhin waren rund 3,5 Millionen Besucher gekommen, und die Zahl der Straftaten war auch zurückgegangen.

Also: Alle sind rundum zufrieden und freuen sich aufs nächste Jahr. Aber: Was ist mit den Anwohnern? Waren die auch so zufrieden? Wenn man Renate Scherberich glaubt, eher nicht. Sie hat im „Auftrag der Anwohner Kaiser-Wilhelm-Ring und Salierstraße“ einige Punkte zusammengetragen, die nicht so gut ankamen. Beispiele:

Luegallee Die versetzt aufgestellten Lkw-Anhänger vor/auf den Rheinbrücken verursachten Staus, besonders auf der Luegallee, Autos mussten im Slalom um die Hindernisse fahren. Es gab keine Ankündigung für dieses verschärfte Sicherheitskonzept. Wenn man mit dem Auto auf der Luegallee war, saß man in der Falle. Kein Ausweichen mehr möglich. Ich persönlich habe vom Barbarossa Platz bis zur Achillesstraße (Anwohnereinfahrt) 35 Minuten gebraucht. Eine Strecke, die ich per Fuß in fünf Minuten schaffe.

Infos für Anwohner Änderungen/Informationen des Ablaufs bei Veranstaltungen sollten im Vorfeld den Anwohnern mitgeteilt werden. Letztes und dieses Jahr wurden wir Anwohner vor vollendete Tatsachen gestellt, siehe besonders: Stau auf der Luegallee und die notdürftigen Bushaltestellen auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring, wo sich Besucher der Kirmes bis in den Vorgärten der Anwohner drängten und diese beschädigten.

Lärmbelästigung Ich habe den St. Sebastianus-Schützenverein und das Ordnungsamt per E-Mail und Telefonat über die Lärmbelästigung der Musik in den Festzelten (Schlüssel und Schlösser) informiert und um Hilfe gebeten. Die Musik war so laut und übersteuert, dass die Bässe Fensterscheiben und Regale zittern ließen, besonders in den Nachtstunden zwischen 22 und 1 Uhr. Wenn dann endlich auch die Musik in der Nacht verstummte, wurde die Ruhe durch grölende und randalierende Jugendliche in der Grünanlage bis in den Morgenstunden erheblich gestört.

Verschmutzung Abgesehen davon, dass viele Besucher der Kirmes ihren Müll auf den Straßen und in den Vorgärten der Anwohner werfen, lag dieses Jahr groß im Trend, dass man auch die Vorgärten der Anwohner als Toilette benutzte. Sogar Hauseingänge wurden zum Ort für Stehpinkler.

Unser Anliegen als Anwohner besteht darin, dass in Zukunft die Lage und das Befinden der Anwohner bei den Planungen mit berücksichtigt werden und diese hier oben erwähnten Punkte verstärkt gemindert werden. li/Red