Jonges feiern ihren 85. Geburtstag
Neben einer großen Feier wird eine Ausstellung über den Heimatverein im Stadtmuseum eröffnet.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer Jonges sind mit über 2800 Mitgliedern nach eigenen Angaben der größte Heimatverein Europas. Am 16. März 1932 wurden sie gegründet und am kommenden Wochenende wird im Stadtmuseum der 85. Geburtstag groß gefeiert. Zudem wird um 17 Uhr noch eine Ausstellung über den Verein eröffnet. Dr. Susanne Anna, Direktorin des Stadtmuseums, ist schon voller Vorfreude: „Das Jonges-Jubiläum ist sicherlich das Highlight in diesem Jahr für das Stadtmuseum. Wir zeigen 40 000 Exponate und 180 noch nie gezeigte Objekte der Stadtgeschichte.“
Auch die Jonges-Zeit zwischen 1933 und 1945 wurde eingehend beleuchtet. „Die Jonges haben selbst schonungslos an der Aufklärung zur Zeit des Nationalsozialismus gearbeitet“, lobt Anna. Ina Scharrenberg, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, wird die Ausstellung eröffnen. Und darauf freut sich Baas Wolfgang Rolshoven besonders: „Sie ist die erste Ministerin, die das Wort Heimat in ihrem Ressort trägt.“
Die Jonges pflegen das Brauchtum, die Geschichte und die Mundart in Düsseldorf. Sie setzen sich für den Erhalt charakteristischer Bauten, Denkmäler und Brunnen sowie für die Errichtung heimatverbundener Gedenkstätten ein. Nur eines machen sie nicht: Frauen ist der Beitritt untersagt. Aber gut, dafür dürfen die Jonges auch nicht in Frauenvereine eintreten.
Die Jonges haben oder hatten viele berühmte Mitglieder. Eines der bekanntesten war sicherlich der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel, der im vergangenen Jahr verstarb. „Er war seit 1968 Mitglied der Düsseldorfer Jonges und ist unser Ehrenmitglied geblieben“, sagt Rolshoven.
Scheel, der in den 50er Jahren als selbstständiger Wirtschaftsberater in Düsseldorf arbeitete und im Süden der Landeshauptstadt wohnte, fühlte sich schnell als Düsseldorfer Jong. Sehr bald schon begleitete er jedes Glas Altbier mit dem Trinkspruch „Flimm-Flamm“, der ihn als Mitglied der Tischgemeinschaft „Flimmflämmchen“ identifizierte.
Auch der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau und die ehemaligen Düsseldorfer Bürgermeister Peter Müller, Klaus Bungert, Josef Kürten und Joachim Erwin gehören in die Reihe der Ehrenmitglieder.
Unicef-Botschafter Heribert Klein ist für das Programm am Samstag im Rosengarten des Stadtmuseums verantwortlich. „Zwischen 18.30 und 22 Uhr präsentieren wir viele Stars aus dem Musical und Jazz-Bereich.“ Mit dabei sind unter anderem Irvin Doomes, Deborah Woodson und Zodwa Selele, Hauptdarstellerin in „Sister Act“, „König der Löwen“ und „Aida“. Der Eintritt kostet fünf Euro.