Polizei gibt Pedelec-Tipps für Senioren

Vor allem Senioren schätzen die elektronische Hilfe der Räder. Doch die birgt auch Gefahren.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Elektrofahrräder erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Viele Menschen treten gerne in die Pedale, möchten aber nicht verschwitzt und außer Atem am Ziel ankommen. Deshalb tauschen sie ihre konventionellen Fahrräder immer häufiger gegen Modelle mit elektronischer Tretunterstützung, sogenannte Pedelecs. Auch Senioren haben die Pedelecs längst für sich entdeckt, weil sie so längere Strecken ohne große Kraftanstrengung bewältigen können. Am Mittwoch hat die Polizei in Düsseldorf ein Pilotprojekt gestartet. Es heißt „Pedelec fahren“ und richtet sich vornehmlich an Senioren.

„Die schnellen Räder haben ihre Tücken und sind im Straßenverkehr ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Wir wollen Tipps im Umgang mit den Zweirädern geben“, sagt Polizeipräsident Norbert Wesseler vor 20 Senioren im Benrather Zentrum Plus der Diakonie. Viele Menschen, die ein Pedelec besitzen, verwenden dafür den umgangssprachlichen Begriff E-Bike, der aber streng genommen nicht korrekt ist. Ein Pedelec ist ein Fahrrad, das die Tretbewegungen des Fahrers mit einem Elektromotor unterstützt. Hört der Fahrer auf zu treten, stoppt auch der Motor. Das E-Bike fährt im Gegensatz dazu auch dann, wenn der Fahrer nicht in die Pedale tritt.

Die Polizeihauptkommissare Joachim Tabath und Michael Wollziefer arbeiten in der Verkehrsunfallprävention und wissen um die möglichen Gefahren der Elektroräder. Gleichzeitig steigen jährlich die Verkaufszahlen: „Mittlerweile fahren vier Millionen Pedelecs auf deutschen Straßen, alleine im vergangenen Jahr kamen 600 000 neue hinzu.“ 95 Prozent aller Pedelecs gelten als Fahrrad mit einer Motorleistung von maximal 250 Watt und unterstützen den Radfahrer bis zu 25 km/h. Leistungsstärkere Pedelecs gelten als Kleinkrafträder, für die ein Führerschein und ein Versicherungskennzeichen benötigt wird, erläutern die Kommissare.

Im vergangenen Jahr verunglückten 888 (2015: 838) Radfahrer auf Düsseldorfs Straßen, 112 davon waren Rentner. Knapp die Hälfte aller Unfälle verschuldeten die Radfahrer selbst. „Der Bremsweg beim Pedelec ist deutlich länger, dazu kommt eine veränderte Reaktionszeit bei älteren Menschen“, sagt Wollziefer. Und leider seien viele häufig ohne Helm unterwegs. „Wichtig ist, sich ausreichend Zeit bei der Auswahl des richtigen Gefährts zu nehmen“, rät Tabath. Leichte Laufeigenschaften, gleichmäßige Unterstützung und die Reichweite und Haltbarkeit des Akkus seien sehr wichtig. Komfortabel seien Pedelecs mit einem tiefen Einstieg, geschlossenem Kettenkasten, Schutzblechen, stabilem Ständer und guter Beleuchtung. Ein Pedelec verleiht Flügel, wenn die Turbo-Taste eingeschaltet wird: „Das sollte man besonders am Anfang vermeiden, weil es für einen erheblichen Vorschub sorgt.“

Die Polizei bietet kostenlos die Präsentation „Pedelec fahren“ an. Infos dazu gibt es telefonisch unter 870 70 62 oder

joachim.tabath@polizei.nrw.de