Düsseldorf Arnd Zeigler hat zur Fortuna ein besonderes Verhältnis
Im Zakk hatte der TV-Moderator jede Menge Anekdoten und Videos im Gepäck.
Arnd Zeigler ist wie dieser eine Typ aus dem Freundeskreis, der absolut jedes Video im Internet schon gesehen hat. Ja, auch das, wo der eine sich selbst den Ball ins Gesicht schießt und so ein Eigentor macht. Und auch das, wo hinten neben dem Stadion ein Gebäude brennt, was auf dem Platz und den Rängen keinen interessiert. Der Unterschied zu diesem anderen Typen ist aber: Arnd Zeigler weiß, mit all diesem Bildmaterial Geschichten zu erzählen. Die Geschichten, die der Fußball schreibt.
Bisher hat er diese Geschichten in seiner WDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ erzählt. Seit elf Jahren fasst er hier jeden Sonntagabend den Bundesliga-Spieltag zusammen und ist mit Rubriken wie „Aktenzeigler XY ungelöst“ und dem „Kacktor des Monats“ schon zu einer Art Ikone geworden. Nun bringt er das bei seiner Deutschlandtournee auch auf die Bühne. Jetzt war er damit im ausverkauften Zakk.
Und besonders freut er sich, endlich mal ein Gegenüber, eine Rückmeldung zu haben. „Sonst sitze ich alleine in meinem Wohnzimmer“, erzählt er und legt auch direkt los. Er habe ja ein besonderes Verhältnis zu Düsseldorf. Denn die Düsseldorfer Fans wüssten: Fußball macht nicht immer Spaß. Dieses Verhältnis ist für den Stadionsprecher von Werder Bremen nicht selbstverständlich - einem Vorgänger ging es anders, erzählt er und zeigt einen Leserbrief, in dem sich ein Fortuna-Fan beschwert, dass der damalige Bremer Stadionsprecher „Wärst du doch in Düsseldorf geblieben“ eingespielt hat.
An dem Abend durchkämmt er die vielen Aspekte des Fußballs. Seine Stars, die echten Kerle, Trainer, Schiedsrichter, Fans und was es mit Glück und Pech auf sich hat. Immer unterstützt durch Videos, Fotos und Zeitungsausschnitte. Dabei stellt er die Frage: Was ist eigentlich so toll am Fußball?
Dass Zeigler ein besonderes Verhältnis zu Düsseldorf und der Fortuna hat, ahnt der regelmäßige Zuschauer seiner Sendung vielleicht schon im Voraus. Denn immer wieder bringt er dort alte TV-Beiträge und Anekdoten unter. So auch am Mittwochabend: Ein heiserer Fortuna-Fan, der nach einem Sieg gegen Offenbach 1966 am Düsseldorfer Hauptbahnhof ankommt und von seinem Idol Peter Meyer singt. Schon seit seiner ersten Sendung versuchte Arnd Zeigler, diesen Fan ausfindig zu machen — ohne Erfolg. Sogar Peter Meyer selbst hat er zur Hilfe geholt. Der war eigentlich als Gast für den Abend im Zakk eingeladen, sagt Arnd Zeigler auf Nachfrage der WZ. Doch das habe nicht geklappt.
Aber Wilfried Woyke ist da, ehemals Torwart der Fortuna und für Arnd Zeigler selbst ein echtes Idol. „Er stand dort im Tor, als ich so richtig mit dem Fußball infiziert wurde“, schreibt Zeigler später auf seiner Facebook-Seite - gemeinsames Selfie inbegriffen.
Insgesamt versuche er immer, die Showabende zumindest ein wenig an die Stadt, in der sie stattfinden, anzupassen. „Bei Städten wie Düsseldorf, Bremen oder Köln ist das natürlich einfacher“, sagt er. Da wird der ein oder andere HSV-Seitenhieb, der bei so einem eingefleischten Bremen-Fan nie fehlen darf, gerne auch mal auf den 1. FC Köln umgemünzt. „Ich habe schon vermutet, dass ich damit hier gut ankomme“, kommentiert er die Reaktion des Publikums.