Düsseldorfer Start-up: Kluba Medical entwickelt Kopfschutz für Babys
Ein Schutzring soll den Kopf von Babys beim Liegen entlasten und so möglichen Verformungen vorbeugen.
Kluba Medical hat einen gepolsterten Ring entwickelt, auf dem Babys ihren noch relativ weichen Kopf ablegen können. Der Schutzring verteilt das Gewicht gleichmäßig und beugt so Verformungen vor. „Die Kleinen haben noch nicht so eine ausgeprägte Körperspannung“, erklärt Nicole Klingen, die das Medizin-Start-up zusammen mit Kathrin Elges und der Fachärztin Susanne Kluba gegründet hat. „Sie liegen viel auf dem Rücken, so dass der Kopf auf die Unterlage drückt. Das kann zu platten oder schiefen Stellen führen.“
Die lagebedingte Plagiozephalie, umgangssprachlich auch Schiefschädel genannt, sei dabei vor allem ein kosmetisches Problem, könne vereinzelt aber auch Spätfolgen wie Kieferfehlstellungen begünstigen. Jahrelang hatte Kluba schwierige Fälle mithilfe der Kopfhelm-Therapie behandelt und sich dabei immer wieder gefragt, wie man solchen Deformationen vorbeugen könnte. Dann kam der Kopf-, Kiefer- und Gesichtschirurgin die Idee, den Ring aus dem OP, auf dem der Kopf eines Patienten in Narkose üblicherweise gelagert wird, weiterzuentwickeln und als Babykopfschutz anzubieten.
Die Ärztin ließ sich den Kopfring für Säuglinge sofort patentieren, doch erst als Klingen und Elges ins operative Geschäft einstiegen, nahm die Unternehmung Fahrt auf. 2015 gründeten die drei Kluba Medical, 2016 überzeugten sie einen Privatinvestor, der die Entwicklungsphase finanzierte. Dann machten sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Hersteller. „Das war gar nicht so einfach. Das Material musste die richtige Weichheit haben und trotzdem gut zu reinigen sein“, erzählt Klingen, die als Beraterin bereits andere Unternehmen aus dem Bereich Medizintechnik begleitet hat. „Auch das Design war eine Herausforderung. Eine Näherei zu finden, die uns einen schönen Bezug für die besondere Form anfertigen kann, hat etwas gedauert.“
Doch nun können die Gründerinnen ihr Produkt „Medibino“ endlich in den Händen halten. Momentan laufen die letzten Tests im Labor, damit es als Medizinprodukt zugelassen wird. Voraussichtlich ab Mai ist der Kopfschutz dann für rund 50 Euro zunächst online erhältlich. Dabei soll es laut Klingen bei dem einen Produkt nicht bleiben: „Verschiedene Bezüge zum Wechseln, eine Klinikversion - wir haben schon einige neue Ideen und freuen uns darauf, sie umzusetzen.“ grod