Düsseldorf ist auf dem Weg zur Start-up-Metropole
Am Freitag beginnt die Start-up-Woche. Ihr Umfang hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt - und das ist nicht der einzige Beleg für den Boom bei jungen Unternehmen in der Landeshauptstadt.
Gelben Fahnen mit der Aufschrift „Start-up—Woche“ wehen über der Königsallee und dem Carlsplatz. Gefühl in jedem Café und jeder Institution, die man in diesen Tagen in Düsseldorf betritt, liegt ein dickes gelbes Heft mit dem Programm für die Start-up-Woche. Die äußeren Anzeichen sprechen schon mal dafür, dass junge Unternehmen in der Landeshauptstadt im Moment eine wichtige Rolle spielen und umgekehrt auch Düsseldorf für Gründer einen ordentlichen Rang einnimmt. Doch wie steht es um die Substanz dieses Eindrucks?
Die deutsche Start-up-Metropole ist zweifellos Berlin. Aber, um bildlich in der Geografie zu bleiben, Düsseldorf hat sich zu einem Oberzentrum entwickelt. Die Zahl der Veranstaltungen bei der Start-up-Woche hat sich im Vergleich zu 2015 mehr als verdoppelt, bei den Teilnehmern geht die Stadt nun von mehr als 5000 aus, vor drei Jahren waren es noch 2600. Dazu passen die Werte aus dem Handelsregister: Zu Beginn der Start-up-Initiative waren es 135, mittlerweile sind es rund 300. Damit sind mehr als 2000 Arbeitsplätze verbunden.
Ein Start-up ist ein Unternehmen, das jünger als zehn Jahre ist, eine innovative Geschäftsidee hat und darauf ausgelegt ist mit und dank dieser Idee zu wachsen. Das sind vorrangig technische und digitale Ideen, aber auch andere kreative Lösungen für Probleme des Alltags.
Bei Ideen und Mut kann eine Stadt noch nicht helfen, wohl aber bei den Punkten, die dazu führen, dass das Unternehmen Erfolg hat. Auch wenn es keine Statistik zu gescheiterten Start-ups gibt, sprechen die genannten Zahlen dafür, dass Düsseldorf eben das in jüngster Zeit recht gut gemacht hat: Es gibt zahlreiche, sehr gut besuchte Treffen, bei denen sich die Gründer austauschen, Mentoren-Programme für Jung-Unternehmer, kleine und große Wettbewerbe mit kleinen und großen Preisgeldsummen sowie erleichterte Wege zu Geldgebern. „Seed“ (nach dem englischen Wort für Saat) nennt sich ein Format, das die Finanzsorgen verkleinern soll, „Start-up meets Investor“ ein anderes. Im Dezember war Düsseldorf Gastgeber eines europäischen Treffens mit 120 Start-ups und diversen Interessenten. Das Ganze wirkt, denn im vergangenen Jahr wurden laut Wirtschaftsförderung 48 Millionen Euro Venture-Kapital (Risiko-Kapital) in Düsseldorfer Start-ups investiert.
Und da ist noch ein vorerst letzter Beleg für die These vom Weg Düsseldorfs zur Start-up-Metropole: „NKF Summit - Corporates meet Startups“ heißt eine Veranstaltung, bei der Vertreter großer Unternehmen auf Gründer treffen, um von ihnen zu lernen, wie man sich für die Zukunft aufstellt. Die Veranstalter haben Düsseldorf als zweiten Standort in Deutschland ausgesucht. Der erste war Berlin.
Beispiele für Düsseldorfer Start-up Unternehmen sind „Welect“, „Kluba Medical“, „Wmoove“ und „Urbam Bikes“.