Düsseldorf Atempause für die Yellowstone-Indianer
Die Räumungsklage ruht. Unbekannte zerschnitten Gehege und ließen drei kostbare Greifvögel frei.
Düsseldorf. Seit Jahren befinden sich die Yellowstone-Indianer und der Eisenbahner-Sportverein auf dem Kriegspfad. Am Montag traf man sich erneut vor dem Landgericht. Denn den Eisenbahnern gehört das Vereinsheim am Flinger Broich, das von den Freizeit-Indianern gemietet wurde, die dort auch zahlreiche Greifvögel halten und ein sozialpädagogisches Zentrum für behinderte Kinder betreiben.
Seit Jahren ist das Gericht mit Zivilprozessen zwischen den Parteien beschäftigt. Dabei geht es um angeblich gesetzwidrige Kamera-Überwachung oder Vandalismus, aber auch um Nazi-Schmierereien.
Am Montag wurde über den maroden Zustand des Vereinsheims verhandelt. Unter anderem sind das Dach und die elektrischen Leitungen reparaturbedürftig. Strittig sind die Kosten. Während ein Gutachter 50 000 Euro veranschlagt hat, sind die Yellowstone-Indianer überzeugt, dass mindestens 80 000 Euro investiert werden müssen.
Immerhin müssen die Indianer nicht befürchten, ihr Wigwam zu verlieren. „Die Räumungsklage ruht zurzeit, bis die anderen Streitigkeiten erledigt sind“, so der Vorsitzende Heinrich Öhm.
Dies heißt aber keineswegs, dass am Flinger Broich Ruhe eingekehrt ist. Vor vier Wochen drangen Unbekannte in das Vereinsheim ein und zerstörten eine Voliere. Drei Greifvögel flogen auf und davon. Öhm: „Zwei sind inzwischen zurückgekehrt. Von unserem Wüstenbussard ’Miss Harris’ fehlt allerdings jede Spur. Ich fürchte, dass er tot ist.“