Düsseldorf-Urdenbach Zur Beseitigung von Spuren: Einbrecher zünden Bungalow an
Die Angeklagten beteuern ihre Unschuld. Sie wollen die Beute nur gekauft haben. Der Schaden beläuft sich auf rund 250.000 Euro.
Düsseldorf. Am helllichten Tage waren Einbrecher in den Bungalow am Hugo-Wilderer-Weg in Urdenbach eingestiegen. Um Spuren zu verwischen, hatten die Täter gleich an fünf verschiedenen Stellen Feuer gelegt. Seit Montag müssen sich zwei Angeklagte, 21 und 23 Jahre alt, vor dem Landgericht für die Tat verantworten. Beide bestreiten den Einbruch. Sie wollen Teile der Beute von einem Russen gekauft haben. In dem Haus ist das Duo angeblich nie gewesen.
„Kurz nach 13 Uhr hatte mein Schwiegervater bei uns im Büro angerufen“. Er hat gesagt, da kommt Rauch aus dem Haus“, erinnerte sich ein 42-jähriger Ingenieur an Nikolaustag vor drei Jahren. Doch als er mit seiner Frau an dem Bungalow ankam, war es schon zu spät. Einbrecher hatten unter anderen im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und im Keller Feuer gelegt.
Insgesamt sei ein Schaden von 250 000 Euro entstanden: „Die Renovierung hat sieben bis acht Monate gedauert. Erst dann konnten wir wieder einziehen. Der Schaden wurde auch nicht komplett von der Versicherung gedeckt: „Wir haben 60 000 Euro draufzahlen müssen.“ Das Ehepaar hatte lange überlegt, ob es tatsächlich wieder in das Eigenheim einziehen soll. „Da bleibt schon ein komisches Gefühl zurück“, erklärten die beiden,
Mitgenommen hatten die Einbrecher unter anderem mehrere Kameras, Schmuck, teure Sonnenbrillen und Herren-Armbahnuhren. Ein Teil der Beute war wenig später in einem Pfandhaus in der Nähe des Hauptbahnhofs versetzt worden. So war man auf die Spur des 21-Jährigen gekommen, der bereits wegen Einbruchsdiebstahls vorbestraft ist.
Der behauptete am Montag, dass er mit dem Einbruch und der Brandstiftung nichts zu tun habe. Er sei an dem Tag knapp bei Kasse gewesen und habe bei dem Mitangeklagten angerufen. Der 23-Jährige habe ihm aber kein Geld gegeben, sondern Armbanduhren und eine Kette. Genau konnte sich der Angeklagte daran nicht mehr erinnern. Zunächst habe man sich in Benrath getroffen, bevor die Fahrt dann weiter zum Leihhaus ging.
Auch der 23-Jährige stritt jede Beteiligung an dem Einbruch ab. Er wiederum will die Gegenstände in einer Spielothek erworben haben. Angeblich von einem Russen, der die Ware zuvor auch schon einen anderen Gast angeboten hatte. Der Russe war am Montag ebenfalls als Zeuge geladen und erklärte, mit der ganzen Sache nichts zu tun zu haben. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.