Düsseldorf-Pempelfort Aufstieg in den Fitness-Olymp
Einer der Fitness-Pioniere in Düsseldorf ist Michael Moormann. Sein Studio bietet heute alle aktuellen Trends an.
Düsseldorf. Die Werbung am Fahrradständer an der Pempelforter Straße ist unauffällig und nicht mehr ganz neu: „Fitness-Center Olymp“ steht über dem stilisierten Bodybuilder, der sich vor einem griechischen Tempel reckt und streckt. Das heute wohl älteste Fitnessstudio der Stadt wirkt von außen eher unscheinbar.
Seit 35 Jahren bietet das Studio Am Wehrhahn auf 700 klimatisierten Quadratmetern klassische Kraftsport- und Cardio-Geräte wie Laufband, Stepper und Fahrrad an. Michael Moormann ist seit mittlerweile 29 Jahren der Chef im Olymp. Er war Student der Elektrotechnik, bevor er sich in den 80er Jahren entschied, den Sport zum Beruf zu machen: „Ich habe es nie bereut“, sagt er mit einem Lächeln. Der Olymp ist eines der wenigen privat geführten Studios. „Wir hatten auch schwere Zeiten, als alle in die Discounter stürmten“, sagt Moormann und meint die Fitnessstudio-Ketten im unteren Preissegment. „Doch die Zeiten sind vorbei“, freut er sich. „Wir sind etabliert und haben reichlich Zulauf ohne Werbung.“
Geradezu freundschaftlich und familiär geht es im Olymp zu. Jeder Kunde, der zum Training erscheint und an ihm vorbeikommt, wird freundlich mit Namen begrüßt. „Wir haben viele Kunden, die schon 30 Jahre dabei sind. Auch wenn die meisten Mitglieder zwischen 18 und 30 sind, haben wir auch 70-Jährige, die hier trainieren“, sagt er.
Im Olymp ist alles im amerikanischen Retro-Stil, der Name ein Relikt aus der Anfangszeit. „Damals hatten die Fitnessstudios ihre Namen von Helden und Göttern“, erzählt Moormann. „In Venice Beach ist der Sport entstanden und so passt es doch, dass wir den American Style behalten haben.“
60 Prozent der Kunden seien männlich, doch für Anmache und Gafferei gebe es keinen Platz: „Wir sind keine Mucki-Bude, bei uns wird anständig trainiert“, stellt er klar. Wer im Olymp Sport treibe, sei sportlich ambitioniert und wolle das Beste aus sich herausholen, „aber nicht monstermäßig!“, fügt er hinzu in Anspielung auf Muskelprotze, die man von der TV-Bühne kennt. „Früher war Bodybuilding exotisch, heute ist es fast Massensport, der sich durch alle gesellschaftlichen Schichten zieht.“
Die Geräte haben sich kaum verändert: „Die klassischen Kraftsport-Geräte sind im Grunde unverändert. Drückerbank und Kabelzugturm für Bauch, Beine und Rücken funktionierten auch nach Jahrzehnten nach dem gleichen Prinzip. „Allerdings werden die Geräte heute monumentaler gebaut, um die Räume der großen Hallen zu füllen.“
Das Training sei dadurch jedoch keinesfalls leichter geworden. „Es ist nur alles neu verpackt worden, um neue Kunden zu rekrutieren“, sagt er. Was früher Zirkeltraining war, sei heute werbewirksam in „Functional Training“ umbenannt worden.
„Was Jane Fonda vor 30 Jahren machte, hat auch heute noch Bestand.“ Geändert habe sich nur der Trainingszyklus: „Heute ist nicht mehr ausdauerndes Training, sondern Hit-Training an der Tagesordnung.“ Dabei gehe es um kurzes, schnelles und intensives Training mit kurzen Pausen. „Mit Bodybuilding kann man in jedem Alter starten“, fügt er hinzu. Jeder bekomme sein individuelles Programm ausgearbeitet, stets sei ein Ansprechpartner verfügbar — das ist Moormann wichtig und unterscheide ihn von den Discountern. „Bei uns trainieren Triathleten, Kampfsportler, 24-Stunden-Läufer und auch Frauen, die ihren Trizeps trainieren und endlich ihre Winkeärmchen verlieren wollen — noch Fragen?“