Autos sollen sprechen lernen
Vodafone zeigt, wie die Welt von morgen smarter werden kann.
Ein Sprayer nähert sich einer Wand, schaut sich noch einmal vorsichtig um und beginnt sein Kunstwerk. Doch sobald er mit dem Sprühen anfängt, ertönt ein lauter Alarm. In kürzester Zeit ist die Polizei da und kann verhindern, dass er sich verewigt.
Im Moment ist noch ein kleines Elektro-Türmchen neben der Wand für den Alarm zuständig — und die Polizei kommt auch nur theoretisch. Doch Sensoren, die in eine Mauer oder an einem Zug angebracht werden können, werden derzeit bei Vodafone entwickelt und bei den „Innovation Days“ vorgestellt. „Der Sensor nimmt Farbpartikel, Treibgas und den typischen Bewegungsablauf von Sprayern wahr“, sagt Tobias Krzossa, Sprecher von Vodafone, bei der Präsentation. Jährlich koste die Entfernung von unerwünschten Graffiti rund 200 Millionen Euro. Die könne man so möglicherweise einsparen.
Doch bei den Innovation Days sind nicht nur die Wände smart. In einem futuristisch aussehenden Auto erklärt das freundliche Hologramm Martin durch eine Virtual-Reality-Brille, wie der Verkehr von morgen aussehen könnte. Durch die Brille fühlt man sich in eine Straßensituation versetzt — der Fahrersitz bewegt sich mit der Lenkung des Wagens. Es erscheint eine Autobahn irgendwo in Deutschland. Hologramm-Martin erklärt, was neu ist. Die Autos kommunizieren untereinander und passen ihre Fahrweise aneinander an. „Das Auto auf der rechten Spur kann nicht rechtzeitig bremsen. Es sendet ein Signal an die beiden Wagen links, die bilden eine Lücke“, sagt Martin.
Smarter sollen auch die Städte werden. Mit Sensoren ausgestattete Mülleimer sollen dem Müllauto melden, wann sie voll sind. So könnte der Transport effizienter werden — ist die Tonne noch nicht voll, fährt der Abholwagen auch nicht hin. „So einen Sensor könnte man auch in bestehende Mülltonnen eingebaut werden“, sagt Krzossa. Es müsste also nicht eine ganze Stadt umgerüstet werden.
Auch bei der Beleuchtung einer Stadt könnte durch smarte Technologie Energie gespart werden. Wo sich niemand bewegt, fährt die Straßenbeleuchtung herunter, kommt jemand, geht auch das Licht an.
Wie weit in der Zukunft diese Ideen liegen, ist unterschiedlich. Bei der Technik zum automatisierten Fahren müsse das Netz weiter ausgebaut werden — darum kümmern sich Anbieter wie Vodafone. Die Technik für die Autos selbst müsste aber die Autoindustrie zur Verfügung stellen. Das Netz könne bis etwa 2020 zur Verfügung stehen, vermutet Vodafone-Sprecher Dirk Ellenbeck. Dann sehe man weiter.