Schon 60 000 stürmten den Aquazoo

Erste Bilanz nach der Wiedereröffnung. Viel Lob für das neue Konzept. Ärger über Vandalismus.

Foto: Uwe Schaffmeister/Stadt Düsseldorf

Nach langer und aufwändiger Sanierung wurde das Aquazoo Löbbecke Museum vor rund einem Monat wiedereröffnet. Das meistbesuchte Kulturinstitut Düsseldorfs wurde in den vergangenen vier Jahren seit der Schließung schmerzlich vermisst: Allein rund 600 Schulklassen pro Jahr lernten den Aquazoo als bedeutenden außerschulischen Bildungsort kennen und schätzen. Kein Wunder, dass am Wiedereröffnungs-Wochenende über 7300 Gäste kamen, um sich vom „neuen“ Aquazoo zu überzeugen.

Der bis heute anhaltende Ansturm übertraf aber selbst die Erwartungen des Direktors Dr. Jochen Reiter: „Unsere Gäste stimmen augenscheinlich mit den Füßen ab. Wir hießen 60 000 Gäste innerhalb der ersten vier Wochen willkommen, und das ist unser aller Lohn für eine in vielen Bereichen höchst anstrengende Sanierung, an deren Ende aber ein deutlicher und eben auch erfahrbarer Mehrwert für unsere Gäste steht.“

Es gibt im Vergleich zu früher viel mehr interaktive Elemente, Tastobjekte und Mikroskopierstationen, die gerade beim jungen Publikum sehr begehrt sind. Für die Kinderebene, die im Übrigen auch durchgehende Trittstufen beinhaltet, damit die Kinder in jedes Aquarium und Terrarium blicken können, gibt es laut Institutsleitung „viel positives Feedback“. Ein Wermutstropfen allerdings: Innerhalb der ersten Wochen wurden einige Spielstationen sowie Elemente davon mutwillig beschädigt.

Das neue Hai-Aquarium - zusammen mit dem Korallenriff-Halbrundbecken fortan Anton-Lendle-Riff genannt nach seinem Mäzen — ist ein großes Highlight. Ein künstlich geschaffenes, täuschend echtes Felsenriff ist Heimat von Schwarzspitzenriffhaien, Kuhnasenrochen, einer Netzmuräne, vielen verschiedenen Korallenfischen und Seeanemonen. Groß und Klein drücken sich die Nasen auch an der Brillenpinguin-Anlage (ehemals Robben-Anlage) platt, denn die 13 Frackträger lieben es, durch das Wasser zu „fliegen“ und sich an den großen Unterwasserscheiben den Gästen zu zeigen.

Gelobt wird von vielen Gästen auch das neue Farbleit- und Beleuchtungskonzept, das die unterschiedlichen Bereiche des Instituts — ob Meer, Süßwasser oder Land — in jeweils abgestimmte Farben taucht.

Der Ansturm hat die Direktion allerdings auch vor große logistische und kommunikative Herausforderungen gestellt. Um die Besucherströme besser kanalisieren zu können, da sich aufgrund von Brandschutzvorgaben nur eine bestimmte Anzahl an Gästen (850) gleichzeitig im Haus aufhalten darf, wurde von Beginn an ein Online-Ticketingservice angeboten. Dennoch ist der Zustrom von Tageskarten-Käufern derart hoch, dass sich besonders an Wochenenden, Brücken- und Feiertagen sowie in den Ferien Schlangen mit einer mehrstündigen Wartezeit bilden. Durch das Online-Ticketing wird mit einer Entlastung der Tageskasse gerechnet. 20 Prozent der Besucher nutzen es bereits. Mehr Infos:

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