Den Eichen in Grafenberg geht es nicht so gut
Trotz Kyrill und Ela hat sich dagegen die Waldfläche in 20 Jahren leicht vergrößert. Sie wird naturnah gepflegt.
Der Stadtwald ist kein Wirtschaftswald, sondern dient der Naherholung. Nach 1996 gab es 2016 erneut eine so genannte Wald-Inventur. Dabei kam heraus, dass sich die Waldfläche (etwa elf Prozent des Stadtgebietes) von 1996 sogar um wenige Hektar (von 2184 auf 2190) erhöht hat. Dies u.a. durch Ersatzaufforstungen im Rotthäuser Bachtal, Bockum oder in der Urdenbacher Kämpe.
Trotz der schweren Schäden durch die Stürme Kyrill und Ela hat sich, so die Analyse, der Holzvorrat und damit die Substanz der Biomasse im Stadtwald in den vergangenen 20 Jahren erhöht. Dies ist auch der naturnahen Arbeit des städtischen Forstbetriebs geschuldet, der seit dem Jahr 2000 FSC-zertifiziert ist. Nach den Regeln des Forest Stewardship Council (FSC) dürfte die Stadt jährlich 7500 Festmeter Holz dem Wald entnehmen, bei einem natürlichen Zuwachs von 10 000 Festmeter. „Wir entnehmen aber nur 5000 Festmeter pro Jahr“, sagt Schmitz und betont den Vorrang der Naturschutzfunktion des Stadtwaldes vor der wirtschaftlich orientierten Holzproduktion.
Bei der Erfassung der Walddaten 2016 wurden 43 Baumarten kartiert. 95 Prozent sind Laubhölzer, nur fünf Prozent nicht heimische Nadelhölzer. Das Grundgerüst bilden Stieleiche (23 Prozent) und Rotbuche (22 Prozent). Ahorn ist mit neun Prozent vertreten, die Erlen mit sechs. Für den Forstdirektor ist eine Vielfalt der Baumarten künftig eine wichtige Voraussetzung zur Klimaanpassung und Klimastabilität des Waldes, wobei bei uns sicherlich keine Palmen gepflanzt werden.
Ein Drittel der Bäume ist gesund, ein Drittel hat leichte Schäden, ein Drittel deutliche Schäden, dies ergeben die jährlichen landesweiten Stichproben, erklärt Paul Schmitz. Doch nicht so gut geht es der Eiche. Das zeigt eine Sondererhebung, die im Stadtwald gemacht wurde. Untersucht wurden 225 Eichen, besonders in den wertvollen alten Eichenbeständen. Ergebnis: 51 Prozent weisen deutliche Schäden auf, nur zwölf Prozent sind völlig gesund. Auch hier sind die Kronenschäden durch Ela ein Grund. Doch die Eiche braucht auch mehr Licht. Das wird nun bei der Durchforstung und Verjüngung berücksichtigt, um sie nachhaltig zu sichern.