Azubi verzockte 34 000 Euro
Einnahmen eines Möbelhauses gestohlen. Spielsucht als Motiv.
Düsseldorf. Thomas B. (Name geändert) war zwar bei dem Möbelhaus an Vennhauser Allee noch in der Ausbildung. Trotzdem winkte dem 22-Jährigen schon eine leitende Funktion. Die Karriere endete abrupt, als die Buchhaltung die Jahresabrechnung für das Jahr 2013 vorlegte. Da kam heraus, dass rund 34 000 Euro spurlos verschwunden waren. Das Geld hatte der Lehrling an Spielautomaten verzockt. Gestern musste er sich dafür vor Gericht verantworten.
Zu den Aufgaben von Thomas B. gehörte es unter anderem, das Geld zur Sparkasse zu bringen. In 19 Fällen allerdings kamen die Einnahmen entweder gar nicht oder nur teilweise auf dem Konto an. Ein halbes Jahr lang bemerkte das niemand in der Buchhaltung. Erst am Jahresende wurde der Azubi zur Geschäftsleitung bestellt, weil der Betrug aufgefallen war.
Gestern legte der 22-Jährige ein umfassendes Geständnis ab. Angefangen habe alles, nachdem er einen Umschlag mit 1500 Euro bei einem Kinobesuch verlor: „Danach wollte ich das Geld wieder zurückgewinnen. Das war eine dumme Idee.“
Denn schon einmal war Thomas B. spielsüchtig. Damals hatte er innerhalb von wenigen Monaten über 10 000 Euro verzockt, die ihm sein Großvater auf einem Sparbuch angelegt hatte. Danach machte eine Therapie. Nach dem Verlust des Geldes sei er wiede „voll drin in der Spielsucht“ gewesen.
Der Schaden bei dem Möbelhaus ist ersetzt. Die Eltern des 22-Jährigen, der jetzt eine weitere Ausbildung zum Kaufmann macht, haben einen Kredit aufgenommen, den Thomas B. abstottert. Verurteilt wurde er wegen Betruges zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung. Außerdem muss er eine erfolgreiche Therapie gegen seine Spielsucht nachweisen.