Baby totgeschüttelt: Bewährung für Vater

26-Jähriger war in Panik geraten. Im Gerichtssaal flossen viele Tränen.

Viele Tränen flossen am Dienstag im Düsseldorfer Amtsgericht. Es ging um den Tod der kleinen Kelsey, die im vergangenen Jahr einen Tag vor Heiligabend im Kinderhospiz Regenbogenland starb. Am Dienstag musste sich ihr Vater Patrick D. dafür wegen fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge verantworten.

Er war am 6. Oktober allein mit seiner zwei Monate alten Tochter zu Hause in der Wohnung an der Leverkusener Straße. Kurz nach 20 Uhr habe Kelsey geschrien. „So als ob sie Hunger hat“, erklärte der 26-Jährige. Als er das Baby aufnahm, habe es geröchelt und keine Luft mehr bekommen. Nachdem ein Klaps auf den Rücken nichts nutzte, schüttelte der junge Vater das Kind fest. Dabei erlitt Kelsey ein Schütteltrauma und verlor das Bewusstsein. Dass man ein Kind nicht so fest schütteln sollte, habe er eigentlich gewusst. „Ich bin in Panik geraten“, erklärte der Angeklagte sein Verhalten. Obwohl Patrick D. sofort den Notarzt alarmierte, konnte das kleine Mädchen nicht gerettet werden, es starb zwei Monate später.

Mutter Nadine (24) schilderte ihren Ehemann als liebevollen Vater, der sehr stolz auf seine Tochter gewesen sei: „Ich habe ihm nie einen Vorwurf gemacht.“ Trotzdem sei die Ehe nach dem Tod von Kelsey fast gescheitert. In Tränen brach die Mutter von zwei weiteren Kindern aus, als ein Feuerwehrmann ausführlich schilderte, wie man versuchte, das Baby wiederzubeleben. Die Gutachter kamen zu dem Ergebnis, dass das Schütteln eindeutig zum Tod des Kindes geführt habe. Einig waren sich Staatsanwaltschaft und Gericht, dass Patrick D. seine Tochter nicht mit Absicht umgebracht hat. So fiel das Urteil mild aus: fünf Monate mit Bewährung.