Düsseldorf Barkeeper nach Party fast zu Tode getreten

Ein Firmenchef (31) steht seit Dienstag vor Gericht und kann sich an die Tat nicht mehr erinnern.

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Düsseldorf. Die Party-Gesellschaft in den Rudas Studios war gegen sechs Uhr morgens gerade auf dem Heimweg. Da kam es vor dem Club zu einer heftigen Prügelei. Dabei wurde ein 29-jähriger Barkeeper so schwer verletzt, dass die Staatsanwaltschaft den Angriff als versuchten Totschlag wertet. Dafür muss sich seit Dienstag der 31 Jahre alte Chef eines Park-Service vor dem Landgericht verantworten. Allerdings: Die beiden Hauptbeteiligten können sich kaum noch erinnern.

Unklar ist, worum es bei dem Streit eigentlich ging. Der Barkeeper, der privat unterwegs war, hatte die Rudas Studios in Damenbegleitung verlassen, als er mit dem 31-Jährigen aneinander geriet. Der Angeklagte habe plötzlich seine Jacke ausgezogen und soll auf den 29-Jährigen losgegangen sein.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll der Firmenchef den Barkeeper zunächst niedergeschlagen haben. Danach trat er angeblich auf den am Boden liegenden Mann ein. Zunächst sollen dann Zeugen dazwischen gegangen sein. Doch plötzlich habe sich der 31-Jährige losgerissen und habe noch einmal gegen den Kopf des wehrlosen Opfers getreten. Darum auch die Anklage wegen versuchtem Totschlag.

Der 31-Jährige konnte sich an die Tat kaum noch erinnern. Er sei stark angetrunken gewesen und habe nur noch mitbekommen, dass jemand hingefallen sei. Am nächsten Tag sei er mittags in der Wohnung aufgewacht. „Er hatte einen Filmriss. Zum ersten Mal in seinem Leben“, erklärte sein Rechtsanwalt.

Die Aussage des Barkeepers war ebenfalls wenig hilfreich. Er hatte noch gesehen, dass der Mann auf ihn zukam und er einen Faustschlag abbekam. Danach habe er das Bewusstsein verloren. Der 29-Jährige hatte einen dreifachen Kieferbruch davongetragen und drei Zähne verloren. Der Prozess wird mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt.