Basar für die ferne Nächstenliebe
Adventsbasare in der Altstadt von St. Lambertus und den Dominikanern bieten viel und unterstützen internationale Projekte.
Düsseldorf. Es hat damit angefangen, dass Monsignore Rolf E. Buschhausen, damals Kaplan an St. Lambertus, der Ordensschwester Rigoberta versprach, für ihr Hilfprojekt auf Formosa, dem heutigen Taiwan, zu sammeln. Das war 1963, und damit jährt sich der Advents-Bazar von St. Lambertus im nächsten Jahr zum 50. Mal.
Inzwischen ist die „Hilfsaktion für den fernen Nächsten“ ständig gewachsen. Von St. Lambertus werden besonders zwei Projekte gefördert, ein Krankenhaus und eine Schule in Indien, betreut von den Töchtern vom Heiligen Kreuz, deren Schwestern lange Jahre im Theresien-Hospital in der Altstadt gewirkt haben, sowie ein Projekt in Sao Pedro da Ague Branca in Brasilien.
„In den fast 50 Jahren sind fast genau fünf Millionen Euro zusammengekommen“, erklärt stolz der Düsseldorfer Mitinitiator Hermann Richartz, der mit fast 60 Hilfskräften Jahr für Jahr den Basar über zwei Etagen im Lambertus-Haus organisiert.
Aufgestockt wird die stolze Summe am Wochenende durch den Verkauf beispielsweise von geschliffenen Rotweinkelchen, das Stück für 2,50 Euro, wunderschöne alte Weihnachtskugeln ab ein Euro das Stück, Mikrowellen, Handmixer, Schwimmwesten, Röhren-Fernsehern, Spielzeug, Engelchen-Figuren, handgestrickten Socken, kleinen Geschenk-Beutelchen, von einer 90-jährigen bestickt, jeder Menge Bücher und Bildbände ab 50 Cent.
Im ersten Stock wird Teig fürs Spritzgebäck durch den Fleischwolf gedreht, das man frisch gebacken und verpackt mitnehmen kann. Ebenso wie selbst gemachten Eierlikör oder leckere Marmeladen.
Wer sich zum Weiterbacken zu Hause angeregt fühlt, kann gleich noch zum Teigausstechen Radschläger-Förmchen der Bürgerstiftung Lambertus mitnehmen. Fürs Sattwerden ist auch gesorgt, mit Grünkohl, Würstchen, Frikadellen und phantasievollen Torten. Der Kirchenchor lädt zur Weinprobe. Ein Bierfass ist aufgebockt. Das Lambertus-Haus bietet mit seinem Saal ohnehin einen der schönsten Verweilstätten mit Rheinblick in der Altstadt.
Basar am 1. Adventswochenende, das ist auch seit vielen Jahren guter Brauch bei den Dominikanern von St. Andreas. Auch bei ihnen für einen guten Zweck, für Kinder in der Dominikanischen Republik, um die sich Pater Bernado kümmert. Der Andreassaal verwandelt sich dafür in eine Cafeteria, drumherum gibt’s Advents-Gestecke, Weihnachtsschmuck, Krippen, Selbstgebackenes und -gebasteltes zu kaufen.
Probiert werden kann auch ein guter Tropfen, der Jan Wellem-Nektar, die Hausmarke von St. Andreas, als blauer Portugieser und Dornfelder. An der Kasse sitzt Klaus Egbers, Vorsitzender der Senioren-Union der CDU und verkauft Lose für eine reich bestückte Tombola: „Keine Nieten, versprochen.“