Designbörse: Vom Eames-Stuhl bis zum alten Pferd aus der Turnhalle
Designbörse Düsseldorf — der etwas andere Weihnachtsmarkt lockt immer mehr Interessenten.
Düsseldorf. Dort, wo in der Woche Weihnachtssterne zu Dutzenden verladen werden, waren am Wochenende die Design-Freaks unterwegs: in den Blumenhallen des Großmarktes.
Dort gastiert einmal im Jahr die Designbörse, zur 14. Veranstaltung jetzt umbenannt in Design Classic Düsseldorf. Das Konzept ist geblieben: Einrichtungs-Klassiker des 20. und 21. Jahrhunderts, Schmuck und Accessoires für ein Publikum, das auch von weither kommt. Nach dem Andrang am Sonntag zu urteilen mit wachsendem Interesse.
Geschirr aus der Studentenzeit — jetzt ein Klassiker? Omas scheußliche Lampenschale — wieder der Hit? Nierentische, Servierwagen, Bauhaus und Blechspielzeug, bekannte Klassiker und unbekannte Verrücktheiten.
Wo die Liebe zum ausgefallenen Design hinfällt, da wird fleißig gefachsimpelt, gehandelt und schließlich auch gekauft. Der eine schleppt zwei Schalensessel aus der Halle, der andere eine verrückte Stehlampe, der Dritte klemmt sich seelig ein kitschiges Kuchentablett unter den Arm.
Diese doch eigentlich hässlichen zusammenklappbaren Servierwagen aus den 60ern mit den aufgedruckten Holzmustern. Sie sind wieder da. Schon ab 65 Euro. Lieber in Weiß? Schon alle weg. Petra Schäpers vom Düsseldorfer Dorotheum, das auch vertreten ist, hat sogar ein seltenes Exemplar in Rot.
Der Modemann aus Pempelfort suchte eigentlich eine Kommode, die er als Waschtisch einbauen wollte. Gefunden hat er eine tolle Lampe. Überhaupt scheinen Lichtobjekte in der dunklen Jahreszeit besonders begehrt.
Ein Händler aus Braunschweig hat sein (Turn-) Pferd mitgebracht. Ein tolles Teil in schimmerndem Dunkelbraun, wie es in den 50er-Jahren in fast jeder Turnhalle stand. Wäre heute sicher ein toller Hingucker in einem Sportgeschäft. Ebenso wie die alten Böcke mit dem speckigen Leder und die dicken blauen Matten, die wir als Teenager immer stapeln mussten.