Beleuchtung: LED gegen Gaslaternen
Die Stadtwerke testen in Flehe die ersten LED-Laternen bundesweit. Sie könnten das Gaslicht ersetzen.
<strong>Düsseldorf. Das Licht der Zukunft heißt LED. Hinter diesen drei Buchstaben verbirgt sich eine neue Generation von Leuchtkörpern. Längst gibt es sie in Ampeln oder an Fahrrädern - und seit Montagabend erstmals auch in Düsseldorfer Straßenlaternen. Die elf Lampen, die am Fleher Deich aufgestellt wurden, sind die ersten in Deutschland mit der neuen Technik. Die Stadtwerke haben sie in einem Pilotprojekt mitentwickelt. Es gebe eine Fülle von Vorteilen, heißt es: - geringer Energieverbrauch - weniger CO2-Ausstoß - geringere Wartungskosten - präzise Lichtlenkung - unattraktiv für Insekten
Bis zu 50 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoß
Die Stadtwerke haben gar eine Studie bei der Schweizer Prognos AG in Auftrag gegeben. Demnach werden jährlich drei Prozent aller Leuchten ausgetauscht. Würden sie durch LED-Technik ersetzt, ließen sich in Düsseldorf bis 2015 angeblich 8000 Tonnen CO2 sparen. Bei einem bundesweiten Komplettaustausch seien 50 Prozent weniger Emissionen möglich.
Im Vergleich zu herkömmlichen Laternen fällt zweierlei auf: Das LED-Licht wirkt relativ kalt, verursacht aber wenig Lichtsmog. Das bedeutet, dass nichts ungewollt ausgeleuchtet wird, wie etwa Schlafzimmer. Denn eine Leuchte hat 23einzelne Dioden, die gezielt ausgerichtet werden können.
Zurzeit kostet eine LED-Laterne bis zu 1200 Euro, eine herkömmliche bis 700 Euro. "Wenn die neuen Leuchten in Serie produziert werden, hoffen wir auf einen Preis unter 1000 Euro", sagt Stadtwerke-Sprecherin Martina Näckel. In dem Falle würde sich die höhere Investition in weniger als 20Jahren amortisieren.
Das neue Licht hat aber auch eine Schattenseite: Es könnte das Aus für die traditionellen Gaslaternen bedeuten. Von den 60 000 Leuchten in Düsseldorf werden noch 17 000 mit Gas betrieben, einen höheren Anteil gibt es nirgends in Deutschland. Viele Düsseldorfer lieben das warme Licht. Aber: Die Kosten für Wartung und Betrieb sind dreimal so hoch.
Ein kompletter Kahlschlag sei aber nicht geplant: "Im Zusammenhang mit historischen Gebäuden wie in der Altstadt oder in Oberkassel gibt es einen Ensembleschutz. In den Außenbezirken oder in Gewerbegebieten aber brauchen wir keine Gaslaternen", sagt Blome. Ersetzt werden könnten die Gaslichter durch LED-Leuchten - wenn die sich bewähren. In Kürze wollen die Stadtwerke das Licht an einem zweiten Standort testen.