<strong>Düsseldorf. 27 Jahre lebte er in Amerika, arbeitete in New York und Chicago als Speditionskaufmann. Dann zog es Hartwig Gayen zurück nach Deutschland, doch er fasste einfach nicht Fuß auf dem Arbeitsmarkt: "Für die meisten Firmen war ich einfach überqualifiziert", sagt der 52-Jährige. Von der Arge wurde er an die Arbeitsentwicklungsfirma Context verwiesen. "Jetzt habe ich wieder einen Job bei einer Düsseldorfer Spedition", sagt er.

Gayen nahm am noch bis Mai 2008 laufenden "Vermittlungsprojekt 50plus" von Context teil. Auftraggeber ist die Arge, die Vermittlung und Stellenakquise gerne auslagert. Die Arge finanziert die Maßnahme auch, 125 Euro zahlt sie pro Teilnehmer im Monat an Context, hinzu kommen 2000 Euro je Vermittlung in ein festes Arbeitsverhältnis. Viel Geld ist das nicht, am Markt für Arbeitsvermittlung wird gespart, wo es nur geht.

Context hat sich gegenüber der Arge verpflichtet, binnen einen Jahres mindestens 20 der 100 Teilnehmer in Arbeit zu bringen: "Zur Halbzeit haben es schon 15 geschafft", sagt Geschäftsführer Olaf Hahl. Das liege natürlich an der guten Konjunktur, aber auch daran, dass manche Arbeitgeber allmählich begriffen, wie viel die Erfahrung der Älteren zähle.

Davon profitierte auch Ramona Ziesemer (50). Die gelernte Apothekenhelferin zog drei Kinder groß und war 17 Jahre raus aus dem Job. Jetzt arbeitet sie in einem Pflegeteam und betreut alte oder behinderte Menschen als Hauswirtschafterin: "Das ist eine sehr abwechslungsreiche Aufgabe." Ein langes Training bei Context benötigte sie freilich nicht, schon nach zwei Monaten war sie vermittelt.

Beeindruckend ist das Internetportal "Düsseldorfer Jobbörse 50plus", das sechs Teilnehmer um den Ex-Werbegestalter Robert Höttges eigenständig aufbauten. Pfiffig layoutet, bewerben sich dort die Arbeitslosen mit Bild und Lebenslauf. Arbeitgeber können - so sie registriert sind - leicht neue Mitarbeiter suchen.

Internet www.1job4me.de