Benrath bekommt ein Ärztehaus

IDR will bis 2016 das ehemalige Carborundum-Verwaltungsgebäude in ein Gesundheitszentrum umbauen.

So sieht es heute an der Kappeler Straße aus ...

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Seit mehr als vier Jahren steht das Verwaltungsgebäude der Schleifmittelfabrik Carborundum an der Kappeler Straße leer. Die über 100 Jahre alte Firma war 2009 insolvent gegangen. Zwar übernahm Schleifmittelhersteller Naxos Diskus die Rechte und Kunden des Benrather Werks und produzierte hier unter dem Firmennamen „Carborundum-Dilumit Schleiftechnik“ im kleineren Rahmen weiter.

... So soll das neue Benrather Gesundheitszentrum demnächst aussehen. Grafik: IDR

Das Gelände selbst wurde von der IDR gekauft, die das alte Verwaltungsgebäude nun in ein Ärztehaus umbauen möchte. Die Pläne für das neue „Campo vital“ wurden jetzt erstmals in der Bezirksvertretung 9 (u.a. Benrath/Reisholz) vorgestellt. Im Herbst 2016 soll der Bau bezogen werden, die Bewerbung für die Praxen läuft ab sofort.

Die Idee für ein Ärztehaus entstand im letzten Jahr, als man seitens der IDR überlegte, wie das leer stehende Verwaltungsgebäude am besten zu nutzen sei. „Im Umkreis von fünf Kilometern gibt es 700 niedergelassene Ärzte in mehr oder weniger großen Praxen — aber kein einziges Ärztehaus“, sagt IDR-Vorstand Denis Rauhut. Dabei wären Gesundheitszentren, in denen sich Praxen gemeinsam niederlassen und damit eine medizinische Rundumversorgung von Ärzten und Therapeuten auf kurzen Wegen bieten, das Konzept der Zukunft.

„Zudem ist Benrath für ein Gesundheitszentrum ideal“, ist sich Denis Rauhut sicher. Der Stadtteil ist eine attraktive Wohngegend, verfügt über eine gute Infrastruktur und hat einen überdurchschnittlich großen Anteil an Einwohnern im Alter über 45 Jahre bei einer eher mittleren Ärztedichte. Auch die Mediziner würden davon profitieren, weil sie ihre Verwaltungsabläufe straffen und so mehr Zeit für die Patienten gewinnen könnten.

Um den Charakter des Ortes neben der Münchener Straße und unmittelbar neben dem Einkaufszentrum „Zurheide“ zu wahren, verzichtet die IDR auf einen Abriss des Altbaus und hat sich zu einer Kernsanierung entschlossen — inklusive Neustrukturierung des Treppenhauses und der Anlage von über 100 Parkplätzen.

Der kritischen Anmerkung einiger Politiker, ob das Ärztehaus nicht dem Benrather Krankenhaus Patienten wegnimmt, widersprach Rauhut. „Wir wollen mit dem Campo vital nur die Ärzteversorgung für die Bevölkerung optimieren. Und dafür ist das Haus mit seiner zentraler Lage und seiner guten Verkehrsanbindung — auch an den VRR— ideal.“