Betrug mit wertlosen Aktien: 37-Jähriger im Saal verhaftet
Rentner um 130 000 Euro geprellt. Weitere Verfahren in München laufen. Angeklagter will selbst Opfer sein.
Düsseldorf. Mit dem Ankauf von praktisch wertlosen Rockberry-Aktien wollte Torsten M. angeblich Geld verdienen. Tatsächlich ging es dem 37-Jährigen aber nur darum, Provisionen zu kassieren. Mindestens drei Leute soll er so über den Leisten gezogen haben. Dafür wurde Torsten M. jetzt vom Amtsgericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Noch im Gerichtssaal klickten die Handschellen, als bekannt wurde, dass weitere Strafverfahren gegen ihn in München laufen.
Besonders hart traf es einen belgischen Rentner. Dem hatte Torsten M. versprochen, ihm Aktien im Wert von 450 000 Euro abzukaufen. 125 000 Euro Provision sollten dafür als Vorauszahlung geleistet werden. Das Geld brachte der Rentner zu dem Treffen im Café Heinemann an der Bahnstraße mit — versteckt in der Unterhose.
Tatsächlich sah der Senior keinen Cent davon wieder. Torsten M dachte auch nicht daran, die Aktien zu kaufen, sondern tauchte einfach ab. Er selbst will von der Beute kaum etwas abbekommen haben. Den Löwenanteil hat angeblich ein Hintermann eingesteckt, dessen Namen der 37-Jährige aus Angst um seine Tochter allerdings nicht nennen wollte.
Den Unbekannten lernte er in einem Wettbüro kennen. Er bat Torsten M. darum, für einige Zahlungen dessen Konto benutzen zu dürfen. „Ohne Risiko“ natürlich. Dafür zahlte er kleine Summen bis 150 Euro. Schließlich habe er den 37-Jährigen dazu überredet, selbst mit Kunden Kontakt aufzunehmen: „Das habe ich gar nicht gewollt.“ Trotzdem sah das Gericht eine erhebliche Tatbeteiligung. Darum kam eine Bewährungsstrafe für den Betrüger nicht mehr in Frage.