Düsseldorf Bilanz: Rekordeinsatz für die Lebensretter

Feuerwehr legte am Montag ihre Bilanz vor. 133.761 Einsätze gab es im vorigen Jahr. Zwei Frauen kamen bei Bränden ums Leben.

Foto: David Young

Düsseldorf. Noch nie hatten die Lebensretter so viel zu tun. Insgesamt 123 747 Mal rückten Notärzte und Sanitäter der Feuerwehr im vergangenen Jahr aus, um Menschen in Not zu helfen. „Das ist die höchste Zahl der Rettungseinsätze seit Einführung der Statistik im Jahr 1902“, erklärte die Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies am Montag bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2015. Insgesamt ging die Zahl der Einsätze auf 133 761 zurück. Das sind etwa 6000 weniger als im Vorjahr. 2014 hatte Orkan Ela jede Menge zusätzliche Arbeit gemacht.

Foto: David Young/Stadt D’dorf

Warum die Zahl der Rettungseinsätze in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert ist, dafür gibt es viele Gründe. Die liegen nicht nur im demografischen Wandel. „Die Stadt wächst. Im urbanen Raum lässt die Selbstständigkeit außerdem deutlich nach“, sagt Arvid Graeger, Abteilungsleiter Gefahrenabwehr und Rettungsdienst. Das heißt: Während sich auf dem Land viele Bürger noch selbst auf den Weg ins Krankenhaus machen, wird in der Stadt schon mal eher der Notruf gewählt. Teilweise auch, um das Geld fürs Taxi zu sparen.

Auf das „Kerngeschäft“, das der Feuerwehr den Namen gegeben hat, entfielen 3190 Einsätze, das sind etwas weniger als im Vorjahr. Zwei Menschen kamen bei Bränden ums Leben, 2014 waren es fünf. Am 18. Mai starb eine 51-jährige Frau nachts bei einer Verpuffung in einer Gartenlaube an der Eduard-Schloemann-Straße. Durch die Stichflamme stand das Gebäude schnell in hellen Flammen.

Den zweiten Todesfall gab es am 29. Juli. Eine 79-jährige Frau hatte sich im Flur eines Seniorenheims eine Zigarette angezündet. Dabei geriet die Kleidung der Rentnerin in Brand. Die Frau wurde noch in eine Spezialklinik nach Duisburg gebracht, wo sie aber einen Tag später ihren Verletzungen erlag.

Ärgerlich: Bereits im April vergangenen Jahres begann die Serie von Brandstiftungen auf dem Gelände der leerstehenden Papierfabrik an der Fringsstraße, das sich zu einem Abenteuerspielplatz für Jugendliche entwickelt hat. Erst vor ein paar Tagen stürzte eine 15-Jährige zehn Meter in die Tiefe und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Bis heute ist das Gelände nicht richtig abgesichert.