Bis die Federn fliegen – Kissenschlacht am Burgplatz
Flashmob: 150 Menschen prügeln am Schlossturm mit Kissen aufeinander – organisiert wurde die Aktion im Internet.
Düsseldorf. Die Blicke, die sich die Leute mit den Plastiktüten und prall gefüllten Rucksäcken am Samstagnachmittag auf dem Burgplatz zuwerfen, sind verschwörerisch. Was es damit auf sich hat, erfahren unbeteiligte Passanten punkt 15 Uhr, als eine Trillerpfeife das Signal gibt und 150 junge Leute mit Kissen in der Hand den Platz stürmen. Minutenlang hauen sie mit den Kissen auf sich ein, bis die Daunen fliegen. Wenige Momente später ist nach dem zweiten Pfiff aus der Trillerpfeife alles vorbei.
Andreas Spicker ist mit seinen Freunden aus Kaarst zur großen Spaßaktion nach Düsseldorf gekommen. "Wir haben die Kissen extra heute bei Ikea gekauft und sie dort gleich auf ihre Schlagkraft getestet", sagt der Student. Von dem sogenannten Flashmob-Event hat er über eine Internetplattform erfahren. "In Aachen war ich schon mal bei einem Bananen-Duell auf dem Elisenplatz dabei. Es ist toll, dass es so was jetzt auch hier gibt."
Bei den spontanen Aktionen, die über das Internet organisiert werden, gibt es eigentlich nie einen tieferen Sinn oder einen Zweck. "Wir wollen einfach nur ein bisschen Spaß haben und mal aus den strengen Regeln des Alltags für ein paar Minuten ausbrechen", erklärt Stefan Kornblum, der 20 Euro für die Kissen investiert hat.
Eine Überraschung gab es für Karin Toschka. "Ich hatte keine Ahnung, was hier passiert. Meine Freunde haben nur gesagt, es gibt heute eine Überraschung und haben mir nach dem Pfiff plötzlich ein Kissen in die Hand gedrückt", sagt die Frankfurterin, die gerade noch rechtzeitig ihre Brille abziehen konnte.
Bei Passanten löst das Spektakel, das weltweit organisiert wurde und zu dem sich in Köln mehr als 500 Menschen auf der Domplatte eingefunden haben, Verwunderung aus. "Ich finde, das ist eine tolle Sache für junge Leute. Früher hätte ich da auch mitgemacht. Allerdings frage ich mich nur, wer das Ganze jetzt wieder saubermacht", sagt Marlene Müller beim Blick auf die Daunen am Boden, die von der Schlacht zeugen.