Fußball-Niederrheinliga: Turu - Vier Tore, aber kein Sieg

Schwache Abwehrleistung beim 4:4 in Duisburg.

Düsseldorf. Sechs Minuten vor dem Abpfiff hielt es Turus Boss Heinz Schneider nicht mehr auf seinem Platz. In einem furiosen Spiel bei Aufsteiger Tura 88 Duisburg (4:4) sah der erste Vorsitzende des Fußball-Niederrheinligisten offenbar die Felle seines Teams gänzlich davonschwimmen und eilte in Richtung Trainerbank.

Schneiders Ziel war Coach Michael Habermann, den Schneider nach eigenen Angaben "nur darüber informieren wollte, dass Eric Seiter mit seinen Kräften am Ende war". Wie dem auch sei: Schneiders Reaktion ist ein eindeutiges Indiz dafür, wie sehr die Nerven bei der Turu momentan blank liegen.

Immerhin gelang den Oberbilkern mit dem 4:4 (2:0) zumindest ein Stück weit Rehabilitierung für die 0:5-Schmach bei Spitzenreiter Union Solingen. "Wir haben uns am Ende einer englischen Woche noch einmal zusammengerissen und sind nach dem späten 3:4-Rückstand wieder zurückgekommen. Daher bin ich mit dem Punkt zufrieden", sagte Michael Habermann.

Doch insbesondere die gravierenden Schwächen im Abwehrverhalten dürften ihm weiterhin Kopfzerbrechen bereiten. Neun Gegentore in zwei Spielen sind der deutliche Beleg dafür, dass in der Oberbilker Defensive oft genug das reine Chaos herrscht.

Da half es auch nicht, dass der Turu-Angriff Sonntag ausnahmsweise einmal ein Muster an Effektivität darstellte. Samet Akarsu (10.) und Dimitri Steininger (42.) nutzten vor dem Seitenwechsel die einzigen beiden Chancen zur schmeichelhaften 2:0-Führung für die Gäste. Sükrü Ayranci legte dann noch zweimal per Kopf nach (67., 87.).

Doch selbst die vier Treffer reichten auf des Gegners Platz nicht, um die volle Ausbeute einzufahren, da sich die Turu-Abwehr in der zweiten Hälfte teilweise wie eine Schülermannschaft düpieren ließ. Letztlich war es einem blendend aufgelegten Jonas Agen im Tor zu verdanken, dass es für die Gäste überhaupt zu einem Punktgewinn reichte.