Bombe erfolgreich entschärft - Verkehrschaos rund um den Flughafen
Wieder eine Fliegerbombe in Flughafennähe: Am Mittwoch Abend musste die A44 gesperrt werden, der Airport war vom Verkehr so gut wie abgeschnitten.
Düsseldorf. Der zweite Bombenfund am Düsseldorfer Airport an zwei Tagen, aber diesmal wurde es für den Verkehr ernst: Am Mittwoch Abend mussten wegen der Entschärfung einer Zehn-Zentner-Fliegerbombe in Lichtenbroich Pendler und Fernreisende erhebliche Einschränkungen erdulden — zumal sich die eigentlich für 20 Uhr vorgesehene Entschärfung verzögerte, weil uneinsichtige Personen das Gefahrengebiet nicht verlassen wollten.
Tausende Anwohner mussten während des Einsatzes ihre Häuser verlassen, dazu sorgte die Sperrung der Autobahn A44 für Verkehrschaos. Der Flughafen musste sogar seinen Flugbetrieb unterbrechen und war zudem zeitweise über Straße und Schiene praktisch nicht erreichbar. Erst um 21.48 Uhr konnten die Sprengmeister Entwarnung geben — und damit das Signal zum Aufheben der Sperren.
Am Nachmittag war in der Rhine-Fire-Straße östlich des Flughafens — zwischen A44 und A52 — bei Bodenarbeiten die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg aufgetaucht. Die Stadt entschloss sich zur sofortigen Beseitigung und begann, die Evakuierung des Gebietes vorzubereiten.
Gut 4000 Anwohner im Umkreis von 500 Metern mussten das Gebiet verlassen, weitere 6700 im 1000-Meter-Radius sollten in ihren Häusern bleiben. Im Max-Planck-Gymnasium in Stockum richtete die Stadt eine vorübergehende Unterkunft für die Menschen ein, die ihre Wohnungen verlassen mussten.
Stark betroffen waren Nutzer der Bahn, die zum Teil schon durch den Lokführerstreik gebeutelt waren. Die S-Bahn- und Fernverkehrsgleise zwischen Unterrath und Duisburg-Großenbaum wurde ab 18.30 Uhr gesperrt, Durchsagen am Hauptbahnhof verwiesen auf die Rheinbahn. Die musste allerdings ihre Straßenbahnlinien 707 und 715 unterbrechen und Busfahrten streichen, weil sie das Gefahrengebiet tangiert hätten.
Die Stadt hatte schon am Nachmittag Autofahrer aufgefordert, die Gegend weiträumig zu umfahren. Immerhin wurde die A52 in Absprache mit dem Bombenentschärfer nicht gesperrt.
Rund 200 Anwohner nutzten die offizielle Anlaufstelle der Feuerwehr im Max-Planck-Gymnasium. Immer wieder beklagten sich einige über mangelnde Informationen zum Fortgang der Entschärfung — zumal sich der Beginn der Arbeiten immer weiter hinauszog und Nachfragen wenig ergiebig waren.
„Man kann ja nichts machen“, beschwichtigte Besucherin Edith Swierczynski aus Lichtenbroich: „Die Helfer kümmern sich doch gut um uns.“ Vor allem die Kinder litten unter dem langen Aufenthalt in der Notunterkunft. Ihre Tochter Aleyna (13) werde langsam müde, sagte Mutter Nicole Weiss aus Unterrath gegen 21.30 Uhr. Sie habe von der Entschärfung erst durch einen Anruf ihres Bruders aus Wuppertal erfahren. Ihre Nachbarin sei gleich mit zur Not-Anlaufstelle gekommen — mitsamt ihren fünf Katzen.