Düsseldorf-Pemeplfort Bürgerbefragung: Neue Ideen für eine attraktivere Nordstraße
Politiker sammelten Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation. Viele Anwohner wünschen sich eine Erweiterung der Fußgängerzone.
Düsseldorf. Nach knapp zwei Stunden war auf dem großen Plakat, das SPD, Grüne und Linke aus der Bezirksvertretung 1 ausgerollt hatten, kaum noch Platz. Auf dem vereinfachten Plan der Nordstraße sollten Anlieger mit kleinen Pappzetteln markieren, wo sie Verbesserungsbedarf auf der Einkaufsstraße sehen. Viele der gut 40 aufgeklebten Vorschläge wiederholten sich freilich, andere widersprachen sich. Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner (SPD): „Viele wünschen sich eine Tempo-30- oder sogar eine Fußgängerzone. Manche sogar für die komplette Straße“, sagt Spillner.
Vor einigen Wochen hatte die SPD in der Bezirksvertretung 1 vorgeschlagen, das Teilstück zwischen Duisburger und Fischerstraße für den Autoverkehr zu sperren, um Sicherheit und Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Bezirksvertreter von CDU und FDP lehnten den Vorschlag ab.
Bei einer Umfrage der WZ äußerten sich auch einige der Geschäftsleute eher kritisch. Manche befürchten dadurch eine Beruhigung des Teilstücks, das schon jetzt weniger frequentiert ist als der Rest der Straße. Denn auch der Leerstand von Ladenlokalen ist auf der Nordstraße — wie in fast allen Stadtteilzentren — ein Thema. „Da muss endlich etwas gegen getan werden. Es kommen ja schon mehr Billigläden“, sagte eine Frau, die an dem Stand an der Nordstraße vorbeigekommen war. Gerade im Bereich zwischen Duisburger und Fischerstraße wechseln in manchen Ladenlokalen die Pächter regelmäßig.
Doch auch abseits von Geschäftsinteressen ist die Verkehrssituation an manchen Stellen heikel. So war auf dem Plakat mehrmals der Wunsch nach zusätzlichen Querungshilfen zu lesen. Tatsächlich gibt es nur im Kreuzungsbereich mit der Duisburger und der Kaiserswerther Straße zwei Fußgängerampeln sowie den verkehrsberuhigten Bereich am Dreieck, der allerdings von Straßenbahnen und Radfahrern befahren wird.
Das ist zu wenig, finden viele Anwohner, da die Straße zu den Hauptzeiten mit unter anderem drei (stadtauswärts) bzw. zwei (stadteinwärts) Straßenbahnlinien nicht wenig befahren ist. Radfahrer, Straßenbahnen und Autos kommen sich deswegen immer wieder in die Quere.
Dadurch, dass es in jede Richtung nur eine Fahrspur und keinen Fahrradweg gibt, muss der wenige Platz geteilt werden. Ein weiterer Wunsch deshalb: ein Fahrradweg. Doch weder auf der Straße noch auf dem Bürgersteig wäre dafür in der jetzigen Form genug Platz. Zumal der Bürgersteig bereits jetzt als zu schmal und mit Werbeaufstellern überfrachtet angesehen wird. Auch der Punkt findet sich mehrmals auf dem Plakat wieder. Die einzige Möglichkeit, um alles unter einen Hut zu bringen, wäre ein Verzicht auf Parkplätze. Diese sind im Stadtteil außerhalb von Parkhäusern und Tiefgaragen aber rar und der Widerstand könnte entsprechend groß werden.