Bunter Bunker zu verkaufen
Der Bunker an der Aachener Straße wird verkauft. Angebote sind schon eingegangen, die Zukunft des Baus ist noch offen.
Düsseldorf. Das Gebäude ist prägend für die Ecke, an der sich Aachener Straße und Düssel kreuzen: Vor allem wegen seiner großflächigen farblichen Gestaltung fällt der Bau ins Auge. Dabei vergisst man leicht, dass sich hinter der bunten Fassade ein Bunker verbirgt. Der soll nun verkauft werden.
Eigentümer ist der Bund, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat das Eckgebäude ausgeschrieben. 515 000 Euro hat sie als Kaufpreisvorstellung eingesetzt. Laut Mitarbeiter Rudolf Paulsberg gibt es auch mehrere Bieter, zurzeit würden Rückfragen geklärt. Irgendwann Anfang kommenden Jahres hofft er, dass ein Kaufvertrag unterschrieben wird.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Bunker vom Bund veräußert wird. Zu den jüngsten Beispielen zählt ein solcher Bau in der Pariser Straße in Heerdt, der zu einem Wohnhaus mit Luxusapartments umgestaltet wird. Am Hermannplatz in Flingern hat der Käufer den Betonklotz abgerissen und anschließend ebenfalls Luxuswohnungen errichtet.
Der Bunker in der Aachener Straße wurde in den Jahren 1942 bis 1944 errichtet. Fünf Stockwerke und zwei Kellergeschosse erstrecken sich hier über 1660 Quadratmeter. Die Abschlussdecke ist 2,50 Meter stark. Im Hinterhof befindet sich ein Gebäude der Stadt aus der Gründerzeit, das kulturell genutzt wird, u.a. mit Ateliers und für Unterricht der Clara-Schumann-Musikschule.
In der Ausschreibung werden Interessenten gebeten, sich mit der Stadt in Verbindung zu setzen, um über mögliche Nutzungen des Gebäudes zu sprechen. Dort hat es nach Auskunft des Amtes für Gebäudemanagement aber bislang noch keine substanziellen Gespräche gegeben.
Einen Bebauungsplan, der klare Vorgaben für das Gebiet macht, gibt es bislang noch nicht. Naheliegend wäre laut Bezirksverwaltungsleiter Egbert Casten aber die Errichtung von Wohnungen. „Das ist eine gute Bilker Lage.“ Auch SPD-Bezirksvertreter Gerd Deihle kann sich das vorstellen. „Dann sollte die Stadt den potenziellen Investoren aber frühzeitig sagen, dass sie eine Quote von 30 Prozent gefördertem Wohnraum fordert.“ In einem Viertel wie diesem sei das durchaus sozialverträglich. Im Bauamt will man sich darauf aber nicht festlegen: „Jetzt schon über eine künftige Nutzung dort zu reden, wäre reine Spekulation.“