CDU: Es gibt keine Wohnungsnot
Die Union will 180 neue geförderte Wohnungen im Jahr, das reiche aus. Am Kö-Bogen ist man für Bäume vor dem Libeskind-Bau. Am Rhein sei ein Glasverbot denkbar.
Düsseldorf. Wohnungsnot? Nicht in Düsseldorf! Glaubt jedenfalls die CDU. Obwohl viele Düsseldorfer derzeit andere Erfahrungen machen, sieht die Union keine größere Problemlage.
„Man findet auf dem frei finanzierten Markt genügend günstigen Wohnraum“, sagte Ratsherr Klaus-Dieter Lukaschewski am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Und:. „Wir haben keine Wohnungsnot.“
Gleichwohl legt die CDU mit der FDP heute im Stadtrat einen Antrag vor, wonach die Verwaltung ein Handlungskonzept zum Wohnungsbau erstellen soll. Darin soll festgelegt sein, wo und wie künftig neue Wohnungen in der Stadt gebaut werden.
Wichtig ist der Union u.a., dass Freiflächen nicht zugebaut werden, dass barrierefreies Bauen zum Standard gehört, zudem soll eine Bedarfsanalyse erstellt werden. Ziel sei es, dass in allen Preissegmenten Wohnraum bereit gestellt würde.
Dazu gehöre freilich auch der öffentlich geförderte Wohnungsbau. Um ihn zu beflügeln, könne man Investoren mit zinsfreien Krediten locken. Zielmarke seien jährlich 180 neue Wohneinheiten, das reiche aus. Verteilt werden sollen diese Wohnungen quer über die Stadt.
„Für uns ist es wichtig, dass wir eine Durchmischung haben — auch in der Altersstruktur“, erklärt Bürgermeister Friedrich Conzen. Weiteren Zuzug in die Region könne man durch Neubauten in den Nachbargemeinden (Kreis Mettmann, Neuss) auffangen.
Größeren Handlungsbedarf sieht die CDU wegen des vielen Party-Mülls am Rhein. Wie die WZ berichtete, gibt es vor allem an Wochenenden an manchen Stellen regelrecht wilde Müllkippen.
In Absprache mit dem Ordnungsamt will die Union mehr Abfalleimer aufstellen, und die bei Bedarf auch öfter leeren lassen. Zudem setzt man auf den OSD: Der könne in den Nachmittagsstunden und am frühen Abend Flyer verteilen, in denen die wichtigsten Verhaltensregeln erklärt sind.
Wie darf man grillen, wo kann der Müll entsorgt werden usw., die Rede ist von einer regelrechten Image-Kampagne. Denkbar sei laut Ratsherr Rüdiger Gutt auch ein Glasverbot in bestimmten Zonen am Rhein. Er habe von mehreren Beschwerden erfahren. Demnach könne man manche Rhein-Buchten kaum noch betreten vor lauter Glassplittern.
Entschieden hat die CDU-Fraktion indes, wie der Übergang von den Libeskind-Bauten zum Hofgarten gestaltet werden soll. Zwischen 20 und 25 Bäume sollen demnach gepflanzt werden, bevorzugt japanische Kirschbäume. Der Kompromissvorschlag, den Blick aus dem Hofgarten auf die Architektur erstmal frei zu lassen und später zu entscheiden, fand keine Mehrheit.