Tierschutz Wegen Wildtierverbot: Zirkus droht der Stadt Düsseldorf mit einer Klage

Düsseldorf · Trotz Wildtier-Verbots will der Circus Busch Kamele mitbringen.

Als Wildtiere gelten in Deutschland auch Kamele, obwohl sie in vielen Ländern als Nutztiere gehalten werden.

Foto: Tim Brakemeier

2015 hatte der Rat beschlossen, dass in Düsseldorf kein Zirkus mehr auftreten soll, der wilde Tiere in der Manege zeigt. Das Verbot wackelt nun, seit das Verwaltungsgericht eine ähnliche Entscheidung gekippt hat. Prompt hat sich der Circus Busch bei der Stadt gemeldet, der im September sein Zelt auf dem Staufenplatz aufbauen möchte. Mit dabei hat er eine Kamel-Nummer. Auch die Wüstenschiffe gelten in Deutschland als Wildtiere. Zirkusdirektor Henry Frank will nun gegen das Verbot vorgehen und sich eine Genehmigung erstreiten. Monika Piasetzky, die Geschäftsführerin des Tierschutzvereins, ist strikt dagegen.

„Ich bin nicht grundsätzlich gegen alle Auftritte von Tieren im Zirkus. Bei Hunden zum Beispiel muss das nicht so sein“, so Monika Piasetzky, „aber bei Wildtieren sollte man auf keinen Fall eine Ausnahme machen.“ Das gelte insbesondere für Löwen, Tiger, Elefanten oder Bären. Aber auch Kamele, die in vielen Ländern als ganz normale Nutztiere gehalten werden, möchte sie nicht in einem Zirkus sehen: „Das sind Tiere, die brauchen einen großen Auslauf und gehören nicht in einen Käfig.“

Allerdings hat Henry Frank mit seinem Zirkus gute Chancen, sich am Ende durchzusetzen. Seine Kollegen vom Circus Charles Knie hatten vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht die Stadt Krefeld verklagt. Auch dort gibt es ein von der Politik angeordnetes Auftrittsverbot für Wildtiere. Die Klage haben die Richter für unwirksam erklärt. Denn der Tierschutz sei eine Bundesangelegenheit. Und solche Entscheidungen fielen damit nicht in die Kompetenz einer Kommune.

Außerdem gebe es ein Recht auf Arbeit für die Künstler. Wenn einem Zirkus die Genehmigung für ein Gastspiel verweigert wird, sind am Ende alle Mitarbeiter betroffen. Auch Clowns und Hochseil-Artisten, die mit wilden Tieren nichts zu tun haben.Zirkusdirektor Henry Frank möchte den Konflikt ohne den Gang zum Verwaltungsgericht beilegen. Eine Klage ist dort auch noch nicht eingegangen: „Aber ich habe einen Rechtsanwalt eingeschaltet, der zurzeit mit der Stadt verhandelt.“ Er hofft, dass man sich über den Auftritt der Kamele einigen kann.

„Ich finde das nicht gut“, so der Kommentar  von Monika Piasetzky, „die Entscheidung zum Wohl der Tiere sollte nicht unterlaufen werden.“