Düsseldorf Comenius-Gymnasium plant Großdemo
Das Comenius-Gymnasium fühlt sich mit fünf Zügen überfordert und kündigt eine Aktion mit 1000 Teilnehmern am Rathaus an.
Düsseldorf. Bald drei Jahre ist es her, dass Eltern, Schüler und Lehrer mit einer Demonstration vor dem Rathaus für Aufsehen sorgten. Der Sanierungs- und Ausbaustau war einer der zentralen Punkte, der rund 200 Menschen auf die Straßen trieb. Nun hat das Comenius-Gymnasium für kommende Woche eine Protestaktion am Rathaus angekündigt — und die soll nach dem Willen der Schule noch deutlich größer werden.
Die gesamte Schulgemeinschaft — Eltern, Lehrer und Schüler, zusammen deutlich über 1000 Teilnehmer — wird am 18. August zwischen 11 und 12 Uhr auf dem Burgplatz demonstrieren. Das hat die Schule nun mitgeteilt. Grund für die Kundgebung: Man fühlt sich von der Stadt gleichzeitig überfordert und im Stich gelassen.
Wie die WZ berichtete, hat die Stadt bei mehreren Gymnasien im Frühjahr die Zügigkeit erhöht. Wegen der erneut hohen Anmeldezahlen sah man sich dazu gezwungen, um allen Bewerbern einen Platz anbieten zu können, wenn auch nicht unbedingt an der Wunschschule. Das führte zu Protesten.
Am Comenius heißt es, die Schule habe schon bisher Probleme, alle Kinder unterzubringen. Container wurden aufgestellt. Nun kommt auch noch ein zusätzlicher Klassenzug. Zwar habe es zuletzt Signale aus Verwaltung und Politik gegeben, dass man die Probleme verstanden habe. „Nur gehandelt worden ist nach wie vor nicht“, sagt Markus Bußmann von der Schulleitung.
Um so zahlreich protestieren zu können, hat die Schulkonferenz nun kurzfristig einen Projekttag beschlossen und auf den 18.8. gelegt, an dem der Schulausschuss tagt. Motto: „Willensbildung in der Demokratie am Beispiel der Teilnahme an einer Protestaktion“.
In einer ähnlichen Lage befindet sich das Humboldt-Gymnasium, die Schule nimmt zunächst einmalig für dieses Schuljahr sechs fünfte Klassen auf. Auch dort fühlt man sich von der großen Zahl an Schülern überfordert, vor den Ferien hatte deshalb die Schulkonferenz einen Brief an die Stadt aufgesetzt und um die Rücknahme dieser Maßnahme gebeten (WZ berichtete). Schulleiter Volker Syring: „Die Stadt hat Hilfe zugesagt, mehr ist aber noch nicht geschehen.“ Die Schule habe ein Problem mit Fach- und Sporträumen. In zwei Jahrgängen wurde Sportunterricht gekürzt.
Die WZ fragte am Dienstag beim Schulamt nach, wie man zu den Klagen der Schulen stehe. Dort konnte man aber bis zum Abend keine Rückmeldung geben.