Stadtplanung „Blau-grüner Ring“: Was aus den Ideen wurde

Düsseldorf · 2019 gab es ambitionierte Stadtplanungsideen – umgesetzt werden soll davon aber nach heutigem Stand kaum etwas.

(june) Zwischen 2018 und 2020 zog der groß aufgezogene Wettbewerb „blau-grüner Ring“ mit anfangs 60 Teilnehmenden, Bürgerbeteiligungen und Ausstellungen viel Aufmerksamkeit auf sich. Geblieben ist von den Entwürfen als Gesamtkonzept jedoch wenig. Ziel war es, die Kulturinstitute der Stadt besser zu vernetzen und höhere Aufenthaltsqualität für die Bürger zu schaffen, indem man Gewässer und Park- oder Grünanlagen als Verbindungselemente installiert.

Auf den Stand der Dinge angesprochen teilt ein Sprecher der Stadt mit, dass aus dem Wettbewerb bislang einige Projekte, beispielsweise die südliche Haroldstraße oder die Umgestaltung des Heinrich-Heine-Platzes abgeleitet worden seien. Das Wettbewerbsergebnis könne weiterhin Grundlage für Projekte sein, die sich innerhalb des blau-grünen Rings entwickeln.

Zudem sei ein „städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb für eine Standortentscheidung für den Neubau der Oper initiiert worden“, wie der Sprecher der Stadt weiter ausführt. Hieran wird auch das Frankfurter Architekturbüro Raumwerk teilnehmen, das, gemeinsam mit „Seehof – Kunst im urbanen Raum“, den Siegerentwurf „Flow“ beim blau-grünen Ring vorgelegt hatte.

Raumwerk-Projektleiter Jon Prengel und Aileen Treusch von Seehof sehen in dem Wettbewerb eine weltweit einzigartige Ausschreibung, öffentliche Räume zu verbinden und ein neues, kulturelles Selbstverständnis einer Stadt zu schaffen. „Wir haben ein Jahr lang versucht, die Probleme und Wünsche der Bürger aufzugreifen“, sagt Prengel. Treusch ergänzt: „Wenn bei so viel Partizipation nichts umgesetzt wird, führt das am Ende zu Resignation.“ Tatsächlich wird etwa die Planung der Verlängerung der Rheinuferpromenade wegen Sparzwängen „vorläufig zurückgestellt“, auch dies war in fast allen Entwürfen zum blau-grünen Ring ein Element gewesen.

Prengel und Treusch sehen darin ein Versäumnis der Stadt: „Aktuell sollte es nicht um die Umsetzung, sondern um eine zukunftsfähige Planung gehen.“ Sie empfehlen deshalb, sich jetzt mit der vergleichsweise günstigen Vorabplanung zu befassen und sukzessive die Pläne umzusetzen, die sich auch mit der städtebaulichen Historie Düsseldorfs auseinandersetzen.