„Das Dirndl muss stramm sitzen!“
Von preiswert bis prunkvoll: Die WZ war auf der Suche nach den schönsten Outfits und neusten Trends für das Oktoberfest.
Zugegeben, beim Oktoberfestbesuch im vergangenen Jahr waren es Jeans, Turnschuhe und ein bequemer Mantel. Zwar nicht verkehrt für einen Besuch auf der Theresienwiese bei all den Menschenmassen, die - je nach Stunde und Pegel - gerne mal die Maß verschütten (Basst scho!) oder ihre Weißwürschtel mit Senf verlieren (hoppla! äh, sorry!). Fesch und verführerisch schaut jedoch anders aus!
Und so soll es dieses Jahr, nun wieder im Rheinland heimisch, dann mal eine traditionelle Trachtenbekleidung sein. Rheinwiese, Theresienwiese: Na, zumindest der Teil mit der „Wiese“ ist doch schon mal gleich. Außerdem hat Düsseldorf im Gegensatz zu München nicht nur ein großes Oktoberfest zu bieten, sondern viele kleine. Man braucht sich also nicht verstecken hier im Rheinland. Basst scho! Na denn, los gehts...
Wer denkt bei Deiters gibt es nur Karnevalskostüme und Halloween-Outfits, der hat weit gefehlt. Rund 100 fesche Damendirndl hat Norman Metzger in der Filiale am Graf-Adolf-Platz im Sortiment. Dazu noch passenden Kopfschmuck, hübsche Ketten und kleidsame Schuhe. Preislich geht es los bei 60 Euro bis hin zu 120 Euro.
Ob das Dirndl (89,95 Euro) meiner Wahl vorteilhaft ist oder eher geeignet für den Auftritt beim Halloween-Umzug? Nach dem leicht panischen ins Kleid pressen in der Kabine, ist vor dem Spiegel Entwarnung angesagt. Geht doch! Auch Norman Metzger ist zufrieden und nickt. Er erklärt: „Die einen wollen es schlicht, die anderen verspielter. Wir haben hier für jeden Geschmack etwas dabei! Schön sind immer Blumen fürs Haar.“ Doch, ja, langsam beginnt das Wohlfühlen.
Im Geiste schon die erste Brezn gegessen und die zweite Maß getrunken, geht es zu Breuninger an der Königsallee. Kleider beginnen preislich hier bei rund 200 Euro und enden bei 900 Euro. Motiviert von Verkäuferin Barbara Moraing wage ich mich an ein zauberhaftes Dirndl (199,99 Euro) von Krüger. „Ja, ja“, nickt sie mir aufmunternd zu. „Das Dirndl muss stramm sitzen. Sonst ist der Effekt nicht da!“ Abteilungsleiterin Julia schnürt derweil mein Dekolleté. Ein großer Trend seien in diesem Jahr Samt und Spitze. „Tracht kommt auch hier immer mehr in Mode“, betont sie und zieht noch mal fester. „Die Frauen wagen sich bei den Dirndl auch an kräftige Farben.“ Auch hier gibt es passende Taschen, Schuhe und sogar eine Handy-Hülle mit glitzernden Brezn und Herzen. Dazu einen kleinen Flachmann als Anhänger fürs Kleid und es kann nichts mehr schief gehen.
Dass das Kleid schön stramm und knapp sitzen muss, bekräftigt auch Sabine Wirtz von Galeria Kaufhof an der Kö. Auch hier gehen die Dirndl gut weg. Der Renner: Ein Kleid mit Rehprint von MarJo, gibt es leider nur noch ein Mal und nicht mehr in der passenden Größe. Schade!
Aber wie wird die Schürze richtig gebunden? Michaela Schneider klärt auf: „Vorne rechts bedeutet es, dass die Trägerin vergeben ist. Vorne links ist sie Single. In der Mitte, dann ist die Frau noch Jungfrau und hinten in der Mitte steht für eine Witwe oder auch eine Kellnerin!“ Gut zu wissen!
Welches Kleid es wird? Am liebsten alle. Fest stehen jedoch zwei Dinge. Erstens: Das Dirndl muss stramm sitzen. Zweitens: Wehe, der Knoten ist an der falschen Stelle!