Das ganze Leben ist ein Casting, Kerkeling kennt „Kein Pardon“

Für die Musical-Version von „Kein Pardon“ stellten sich am Mittwoch im Capitol-Theater die besten Tänzer der Jury um Hape Kerkeling.

Düsseldorf. „Das ganze Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten!“ Diese Weisheit aus der Kultfilm-Komödie „Kein Pardon“ hat sich für die 30 Tänzer, die gestern zu einer der finalen Casting-Runden für die Musical-Version ins Capitol-Theater kamen, in gewisser Weise auch bewahrheitet.

Nur dass Hape Kerkeling diesmal nicht den Quizshow-Moderator gab, so wie im Film von 1993, sondern die des kritischen Jurors. Zusammen mit Regisseur Alex Balga, Thomas Hermanns, der die Idee für das Musical hatte, und Produzent Maik Klokow bringt er das Stück im Herbst auf die Bühne des Capitol-Theaters.

„Wenn die Showgirls die Bühne runterkommen, da muss es sofort kribbeln“, sagt Kerkeling. Die Tänzerinnen und Tänzer haben in kürzester Zeit zwei Choreographien unter der Leitung von Natalie Holtom einstudiert und kitzelten das von Kerkeling gewünschte „Kribbeln“ mit Augenzwinkern und ganz viel Charme heraus.

„Immer lächeln, das Lächeln ist einfach da und geht nicht weg“, erinnert Choreographin Holtom die Frauen und Männer. Pünktlich zum Refrain von „Witzigkeit kennt keine Grenzen“ gehen dann auch die Mundwinkel grenzenlos in die Höhe.

Acht weibliche und vier männliche Tänzer werden es am Ende ins Musical schaffen, die Entscheidungen fallen erst in den nächsten Wochen. „Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, aber freuen uns darauf“, sagt Kerkeling. 1500 Künstler haben sich für „Kein Pardon — Das Musical“ beworben, 503 kamen in die engere Wahl und wurden zu Castings nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg eingeladen.

Die Musik kommt von Kerkelings langjährigem Weggefährten Achim Hagemann, dessen Klassiker „Hurz“ (1992) bis heute nachhallende Lachkrämpfe beim deutschen Publikum verursacht.

Nur eine Rolle für die Musical-Variante des komödiantischen Blicks hinter die Kulissen des Fernsehgeschäfts von 1993 steht bereits fest: Comedian Dirk Bach wird den alternden, vor Star-Allüren protzenden Showmaster Heinz Wäscher spielen, zumindest für die ersten zwei Monate. Dafür sucht er noch die passenden Showgirls. „Selbst kann ich mich ja nicht in die Outfits zwängen, auch wenn ich es versucht habe“, sagt er.

Wer jedoch Kerkelings Rolle des Peter Schlönzke spielen wird, Sohn einer Schnittchenlieferservice-Familie aus dem Ruhrpott, der unbedingt ins Fernsehen will, ist weiter unklar.

Kerkeling könne es sich zwar trotz seiner 47 Jahre vorstellen, den 26-jährigen Schlönzke selbst zu verkörpern, habe aber keine Zeit. Ob das an einer möglichen Moderation von „Wetten, dass...?“ liegt? Kerkeling ist der Wunsch-Kandidat von ARD und ZDF, will sich dazu aber nicht äußern.

Von Schlönzkes Geschichte als Musical, die auch ein bisschen für Kerkelings Leben steht, ist er überzeugt: „Die Story hat auch sehr ernste Momente, außerdem auch etwas Urdeutsches und sie ist brüllend komisch, was ja eigentlich ein Paradox ist.“

Tatsächlich wurde die Geschichte etwas abgeändert und wird gleich in der Fernsehzeit von Schlönzke ansetzen, die Vorgeschichte wird nur kurz angerissen.