Das lächelnde D — das sollen wir sein
Der auf der Seite liegende Smiley soll Düsseldorf ein freundliches Image geben: kurz, knapp — und leicht verständlich.
Düsseldorf. Ein Doppelpunkt und ein großes D: Diese beiden Zeichen sollen den Ruf Düsseldorfs in Deutschland und weltweit aufpolieren. Das jedenfalls ist die Idee der Werber von BBDO.
Die Stadt hatte die Entwicklung einer Dachmarke ausgeschrieben, und das Düsseldorfer Unternehmen den Zuschlag erhalten. Das Konzept erklärte Chef Frank Lotze am Montag im Plenarsaal des Rathauses vor Vertretern von Brauchtum, Wirtschaft und Politik.
:D — eine solche Kombination nennt man auf Neudeutsch „Emoticon“. Es handelt sich um eine Zeichenfolge, die — wenn man sie um 90 Grad dreht — einen Smiley nachzeichnet. Der bekannteste ist dieser: :-) Jenen, der die Dachmarke für Düsseldorf bilden soll, nennen die Werber „das lächelnde D“.
Denn so soll Düsseldorf rüberkommen: freundlich und sympathisch, das Ganze in den Düsseldorfer Farben Rot und Weiß, die unter anderem im Bergischen Löwen, bei Fortuna, bei den Jonges oder auch im Karneval auftauchen.
„Rot-Weiß ist Düsseldorf“, sagt Lotze. Das findet auch OB Dirk Elbers, der ankündigte, das aktuelle Logo der Stadtverwaltung (es zeigt einen stilisierten Rhein auf blauem Grund) mittelfristig auf Rot-Weiß umzustellen.
Ein großer Vorteil des Emoticons ist, dass es weltweit verstanden wird. Und das ist wichtig, weil das Logo vor allem auf Nicht-Düsseldorfer zielt.
Denn bei einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Studie kam vor einigen Monaten zwar heraus, dass die Düsseldorfer hier gerne leben und ein positives Bild von der Stadt haben — aber die Außenwirkung ganz anders ist. „Düsseldorf wird in Deutschland respektiert, aber nicht gemocht“, sagt Lotze.
Auf dieser Grundlage wird die neue Dachmarke entwickelt. Ziel: eine Imagekorrektur. Lebensfreude und Kreativität statt nur Leistungsprinzip und Schickimicki. Und genau dafür soll das „lächelnde D“ stehen. Wie genau das funktioniert, soll in den nächsten Wochen erarbeitet werden. Dabei geht es darum, Kernaussagen definieren und Themenbereiche festzulegen.
Erste Beispiele über die Einsatzmöglichkeiten haben die Werber auch schon erarbeitet (siehe unten). Klar ist schon jetzt, dass das neue Logo keine bisherigen ersetzen soll, es soll vielmehr eine Klammer bilden.
Es soll bei städtischen Veranstaltungen auftauchen, auch bei den Stadttöchtern, etwa bei Messe und Flughafen — zusätzlich zu den bisherigen Logos. Aber auch Unternehmen und Brauchtumsvereine sollen es nutzen. „Wir möchten, dass das ein Bürgerlogo wird“, sagt Elbers. „Deshalb werden wir wahrscheinlich bald auch die Düsseldorfer aufrufen, mit dem Logo etwas spielerisch zu erarbeiten.“
Bei Unternehmen und im Brauchtum kommt das Logo auf jeden Fall schon mal gut an, wie die ersten Reaktionen am Montag im Plenarsaal zeigten. Der offizielle Startschuss soll Anfang 2013 erfolgen: Dann sollen die Stadttöchter anfangen, das Logo einzuführen. Dass dies eine Weile dauern wird, machte Messechef Werner Dornscheidt klar: „Wir haben sechs Millionen Broschüren im Umlauf. Die werden wir jetzt nicht alle neu drucken.“ Man werde das neue Logo aber sukzessive einsetzen.
Im ersten Quartal soll auch die von Elbers’ angekündigte Bürgerkampagne losgehen. Die ist BBDO-Chef Lotze besonders wichtig: „In Berlin gibt es den Slogan ,be Berlin’, der krankt daran, dass er völlig an den Bürgern vorbei gegangen ist. Unsere Kampagne soll aus der Stadt kommen.“